Eigentlich sammelt Burkhard Richter Kunst, doch die aktuelle Ausstellung in der Villa Goecke ist einer anderen Sammelleidenschaft des Rheinländers zu verdanken. Denn Richter sammelt nicht nur hochkarätige Kunstwerke, sondern pflegte über Jahrzehnte hinweg auch ein Archiv mit ausgeschnittenen Zeitungsfotografien, so verrät Artax-Galerist Ralph Kleinsimlinghaus bei der Vorstellung jener Ausstellung, die derzeit in seinen Krefelder Räumen zu bewundern ist. Richter stellte diese „Schnipsel“ zur Verfügung und initiierte die Idee, Künstler einzuladen, mit diesem Material auf jeweils ganz eigene Art collagierend neue Arbeiten zu schaffen. Denn der Entschluss, sein Schnipsel-Archiv aufzulösen, sollte nicht dazu führen, dass die sorgsam gesammelten Ausschnitte ins Nichts diffundieren. Sie sollten einer sinnvollen, einer höheren Nutzung zugeführt werden; offenbar Teil von Kunst werden.