Kommentar Ende der Augenwischerei

Meinung | Krefeld · Kurzzeitpflege ist teuer, deshalb „streuen“ Heime diese Plätze gerne in den normalen Betrieb ein und nutzen sie häufig stattdessen zur dauerhaften Belegung. Das erschwert unnötig die Suche nach freien Betten für Krankenhäuser ebenso wie für Angehörige.

Es fehlt aus Erfahrungswerten an Kurzzeitpflegeplätzen in Krefeld.

Foto: dpa/Jens Büttner

Während nach Aussage der Stadt die Nachfrage nach Kurzzeitpflegeplätzen in Krefeld in der Regel gedeckt werden kann, sagen Sozialdienste, Patientenservice-Center der Kliniken und immer wieder Angehörige etwas völlig anderes. Danach ist es ein Riesenproblem, nach der Entlassung oder zur Entlastung pflegender Angehöriger zeitnah ein Bett zu finden.

Das Problem ist nicht neu, nur wird es immer dringlicher. Von den 246 in Krefeld gemeldeten Kurzzeitpflege-Plätzen sind nur 71 davon ausschließlich für eine kurzzeitige Nutzung ausgewiesen. Die anderen sind „eingestreut“, das heißt, die Heime können sie nach Gusto belegen. Braucht jemand einen vollstationären Heimplatz, bekommt der laut Fachleuten oftmals den Vorrang. Der umfangreiche Papierkram ist dann nur einmal nötig, statt alle zwei bis drei Wochen aufs Neue.