Fußball Dem VfR Fischeln fehlt in der Offensive noch die Durchschlagskraft

Krefeld · Trotz des schlechten Saisonstarts kommt bei den Verantwortlichen des Fußball-Landesligisten noch keine Unruhe auf.

Karl-Heinz Himmelmann muss mit Fischeln in die Spur kommen.

Foto: Ja/Andreas Bischof

Es ist noch gar nicht so lange her, da schien die Sonne hell über Fischeln. Der VfR hatte am Ende der Saison 2016/2017 das beste Ergebnis seiner Vereinshistorie verbucht. Platz vier in der Oberliga. Es sah so aus, als könnten die Grün-Weißen auf Jahre hinaus zu den angesagtesten Adressen im Amateurfußball der Region gehören. Kein Regionalligist, aber dennoch gehobenes Niveau, eine spielstarke Mannschaft in der fünften Liga. Zwei Sommer später aber ist die Erinnerung schon verblasst.

Ein Abstieg im Jahr darauf, dann ein Jahr der Konsolidierung und Neuausrichtung. Neuer Vorstand, neuer Trainer, deutlich weniger Geld, eine komplett neue Mannschaft. Und plötzlich findet sich der VfR Fischeln im September 2019 auf dem letzten Tabellenplatz der Landesliga-Gruppe 2 wieder. Die Realität heißt: Abstiegskampf. Aus den ersten fünf Ligaspielen gab es nur einen Punkt. Drei Treffer in dieser Zeit sind kein Ruhmesblatt.

Ralf Rusbült: „Es besteht
kein Grund zur Panik“

Doch von Unruhe ist bei den Verantwortlichen noch nichts zu spüren an der Kölner Straße. „Wir sind enttäuscht, aber wir wussten, dass es eine schwere Aufgabe werden würde“, sagt Obmann Ralf Rusbült. „Es besteht überhaupt kein Grund zur Panik.“ Blind für die Schwierigkeit der Aufgabe waren die Fischelner im Sommer nicht gewesen. Sie forderten Geduld, allen voran auch Vorsitzender Ralf Boortz. Der Klassenerhalt wurde als Primärziel ausgegeben. Dass der Einstieg in die Saison jedoch so steinig verlaufen würde, hatte man sich auch nicht vorgestellt. „Wir haben noch zu wenig Durchschlagskraft“, sagt Trainer Karl-Heinz Himmelmann, und: „Wir spielen guten Fußball, finden uns langsam. Unsere Fehler werden hart bestraft. Wir sind noch nicht vom Glück verfolgt.“

Vorne drückt der Schuh. Es fehlt die Nervenstärke und Abgeklärtheit vor dem Tor. Himmelmann sieht mehrere Faktoren gegeben: Fehlende Qualität oder der Mangel an der nötigen Konzentration im Abschluss. Zudem waren zuletzt auch immer wieder Stützen wie Phillip Grund, Michael Enger oder Melih Karakas verletzt. Auch Niklas Geraets, in der Vorsaison mit 14 Treffern einer der besten Schützen der Landesliga, ist ebenfalls noch außer Gefecht. „Wir hätten gut und gerne schon fünf bis sechs Punkte mehr haben können“, sagt Himmelmann. „Das ist ärgerlich, denn jetzt kommen wir irgendwann in die Bredouille, dass wir punkten müssen.“ Am Sonntag geht es zur Holzheimer SG, einen Punkt besser als der VfR.

„Das Team und der Trainer haben alle Zeit der Welt sich zu entwickeln“, tritt Rusbült den Zweiflern entgegen. Im Tabellenkeller befindet sich der VfR in guter Gesellschaft. Punktgleich liegt der SV Hönnepel-Niedermörmter auf Rang 17, der Oberliga-Meister von 2014. Den Glauben an eine bessere Zukunft haben sie an der Kölner Straße noch nicht aufgegeben.