Als sie nach ihrem letzten Sprung aus dem Sand kam, verzog sie das Gesicht vor Enttäuschung. Ihre bitteren Tränen konnte sie nicht zurückhalten, als sie zu ihrer Trainerin Elke Bartschat, Chef-Nachwuchs-Bundestrainerin, ging. Sie hatte Keyserlingk (Bestleistung: 13,20 m) nicht wirklich helfen können, auch schon nicht am Donnerstag in der Qualifikation, als die Athletin aus Hüls dennoch als Neunte mit 13,00 Metern ins Finale der besten Zwölf einzog. Ihr Heimtrainer Peter Quasten hatte schon eine gewisse Vorahnung. „Man weiß ja nicht, ob Anna die Anweisungen der Bundestrainerin auch versteht,“ sagte Quasten, der nicht vom Deutschen Leichtathletik Verband (DLV) für die EM akkreditiert worden war. Vermutlich wurde Keyserlingk dies bewusst, als sie ihren Tränen vor den TV-Kameras der Eurovision am Freitag freien Lauf ließ. Europameisterin mit U 20-Europa-Jahres-Bestleistung von 14,05 Meter wurde die Schwedin Maja Askag.