Fischeln schockiert: Auf uns liegt ein Fluch
Mit dem Kreuzbandriss von Mike Grühn fing die Misere beim Aufsteiger von der Kölner Straße an.
Fischeln. Angesprochen auf die momentane Verletzungsmisere des VfR Fischeln, sagt Mittelfeldspieler Simon Janicina nur eines: "So etwas habe ich noch nicht erlebt."
Der Neuzugang, der vor der Saison aus der Reserve von Kickers Offenbach den Weg an die Kölner Straße fand - auch aus beruflichen Gründen - gilt als feiner Techniker und wichtiger Offensivspieler im Ensemble von Trainer Dieter Hußmanns, das im Augenblick stark gebeutelt ist. "Es trifft uns gerade knüppeldick. Das ist wirklich extrem bitter", sagte Hußmanns.
Angreifer Ömer Uzbay ist nach dem Wuppertal-Spiel schockiert: "Ich habe das Gefühl, als ob ein Fluch auf uns liegt." Nunmehr vier gravierende Ausfälle innerhalb kurzer Zeit - mit der heilen Welt in Fischeln ist erst erst einmal vorbei.
Erst wenige Wochen ist es her, dass sich Mittelfeld-Ass Mike Grühn beim Spiel in Straelen bei einem Schussversuch einen Kreuzbandriss zuzog. Zuletzt kamen noch zwei schwere und langwierige Verletzungen hinzu. Bei Daniel Schmitz’ Meniskus-OP stellten die Ärzte noch einen Kreuzbandriss fest.
Der Kapitän wird im Dezember aus diesem Grunde erneut am Knie operiert - die Saison ist für den 28-Jährigen wohl gelaufen. Die sportliche Zukunft der Spieler Schmitz und Grühn ist völlig offen.
Am Sonntag gab es dann die nächste Hiobsbotschaft. Michael Enger war erst wenige Minuten im Spiel, als er sich bei einem Zusammenstoß mit dem Wuppertaler Torhüter schwer verletzte. Niederschmetternde Diagnose: Schien- und Wadenbeinbruch. Enger wird ein Jahr lang mit dem Fußballspielen pausieren. Zudem erlitt Janicina noch einen Bänderriss im Spiel gegen Wuppertal und fällt mehrere Wochen aus.
"Ich weiß nicht, womit wir das verdient haben. Eine Katastrophe", stöhnt VfR-Boss Thomas Schlösser. Doch auch die jüngsten Nackenschläge scheinen das Team, das sich in dieser Saison als verschworene Einheit präsentiert, nicht zu beeindrucken.
Im Gegenteil: Fischeln fightet für die verletzten Kameraden, bezwang sogar die Reserve des Wuppertaler SV mit 4:3 und ist als einziges Team der Liga unbesiegt. "Ich hoffe, dass das Team weiter zusammenhält. Wir haben das Potenzial, uns in der Niederrheinliga zu behaupten. Der Schock ist groß, aber der Zusammenhalt ist stark", sagte Enger der WZ.
Trainer Hußmanns blickt nach vorne: "Klagen nutzt nichts. Die Gegner werden keine Rücksicht auf uns nehmen. Im Übrigen ist unser Kader in der Breite so gut, dass wir auch diese Ausfälle auffangen. So bitter sie auch sind." Zu allem Übel sind auch noch die Angreifer Thomas Bahr (Grippe) und Henning Niedmers (Gehirnerschütterung) angeschlagen.
Holen will Trainer Hußmanns keinen Spieler mehr: "Das ist zur- zeit kein Thema. Ich werde einige A-Jugendliche ins Training einbauen, um die Trainingsqualität hochzuhalten."