Pogromgedenken 400 Krefelder senden Zeichen der Solidarität

Krefeld · Die Hoffnung war groß, dass in diesem Jahr mehr Krefelder an der Gedenkveranstaltung anlässlich der Pogromnacht vom 9. November 1938 teilnehmen. Die Hoffnung hat sich erfüllt. Diejenigen, die kamen, hörten flammende Appelle gegen Antisemitismus.

Nach Polizeiangaben waren rund 400 Teilnehmer zur Gedenkveranstaltung am Platz An der Alten Synagoge gekommen.

Foto: Andreas Bischof

Ernste Stimmen durchdringen die Dämmerung an diesem frühen Donnerstagabend. Sie erzählen von den grausamen Geschehnissen des 9. Novembers 1938. Es sind Zeitzeugenberichte aus jener Nacht, in der Jüdinnen und Juden grausam vertrieben, ihre Besitztümer zerstört wurden. Aus jener Nacht, in der im ganzen Land die Synagogen brannten – auch die in Krefeld an der Marktstraße/Ecke Petersstraße. 85 Jahre später haben sich an genau dieser Stelle, dem Platz An der Alten Synagoge, 400 Menschen zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus versammelt. Die ernsten Stimmen verhallen nicht an diesem frühen Abend, auch nicht, als die Tonspur mit den Zeitzeugenberichten längst abgeschaltet ist. Jetzt sind es andere Stimmen, die nicht weniger eindringlich sind. Sie mahnen angesichts des Angriffs der Hamas auf Israel und offen ausgetragenem Antisemitismus: „Wehret den Anfängen. Jetzt oder nie!“