„Beschämend“ Politischer Eklat in Krefeld: Wie es dazu kam - und was nun folgen soll

Krefeld · Der Stadtdirektor nennt den für Krefeld einmaligen Vorgang „beschämend“. Eine klare Mehrheit hat eine Sondersitzung zum „Stärkungspaket Innenstadt“ platzen lassen. Was passierte - und was nun folgen soll.

Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian stand am Mittwochabend im Kreuzfeuer der Kritik. Am Donnerstag ruderten einige Kritiker zurück.

Foto: Andreas Bischof

Stadtdirektor Markus Schön nennt den für Krefeld einmaligen Vorgang „beschämend“: Eine klare Mehrheit hat am Mittwochabend eine Sondersitzung von drei Fachausschüssen zum „Stärkungspaket Innenstadt“ platzen lassen (die WZ berichtete). „Statt über Inhalte zu reden, wurde eine halbe Stunde nur über die Tagesordnung debattiert.“ Wie hier mit einem der wichtigsten Themen für Krefeld umgegangen werde, sei „eine Posse“, so Schön. Den Vertrauensverlust bei den Bürgern könne er sehr gut verstehen.

Doch der Reihe nach. Im Vorfeld der Ratssitzung am 17. November sollten Planungs-, Ordnungs- und Sozialausschuss in der Visaal Event Location an der Obergath erfahren, welche konkreten Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt umgesetzt werden sollen. Dazu gehören auch ein Alkohol- und ein Bettelverbot, die rechtlich über sogenannte Allgemeinverfügungen geregelt werden sollen. Doch eben dazu konnte Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian nichts Neues vorlegen. Erst im Oktober habe er Gespräche darüber mit einer Fachanwaltskanzlei aufgenommen, räumte er ein. Einen Beschluss darüber im Rat am 17. November herbeizuführen, werde eng, doch man habe ja noch die Sitzung am 7. Dezember.