Projekt Perspektivwechsel aufs Bauhausjahr

Krefeld · Das Stadtmarketing ruft die Bürger auf, ihre Wünsche für Krefeld zu schicken — mutig sollten sie sein.

Die beiden Krefelder Bauhaus-Villen Haus Lange und Esters an der Wilhelmshofallee werden als Museum genutzt.

Foto: Foto: Kunstmuseen Krefeld, Volker Döhne

Experimentierfreudig, kreativ, erfindungsreich, innovativ, weltoffen, tolerant und vor allem mutig sollten die Krefelder sein, die beim dritten und nächsten Perspektivwechsel mit neuen Projekten teilnehmen wollen. Der Ideenwettbewerb startet unter dem Motto „Krefeld neu denken — Aufbruch im Bauhausjahr“.

„So mutig wie die Leute, die vor 100 Jahren den Bauhausstil erfanden und umsetzten, stellen wir uns die Teilnehmer und ihre Projekte vor“, erklärt Uli Cloos, der Leiter des federführenden Stadtmarketings. „Sie sollen uns alle die Dinge nennen, auf deren Realisierung sie schon immer gewartet haben.“ Mitstreiter in der Durchführung sind wie immer Mario Bernards, Leiter Bürgerdialog im Chemiepark und Eckart Preen, Chef der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft.

2019 heißt das Thema des Perspektivwechsels „Baukultur Krefeld“. Dies jedoch nur auf Architektur-Projekte zu beziehen, sei zu eng gesehen, erklärt Cloos weiter. „Die Teilnehmer am Ideenwettbewerb sollen sich vielmehr zurückversetzen in die Zeit von 1919 bis in die 1930er Jahre, in die Zeit, als Mies van der Rohe sichtbare Zeugnisse hinterlassen hat.“

Er habe Mut gezeigt, einen neuen Stil gegen bestehende Konventionen umzusetzen und danach zu bauen. Die zentrale Botschaft sei es, unter dem genannten Moto mutig zu denken, betonen die Initiatoren einmal mehr.

Dass die Bürger bisher einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung der Perspektivwechsel hatten, zeigen die vorausgegangenen Themenjahre: 2015 gab es „Neue Blickwinkel auf Samt und Seide“. 2017 war es „Made in Krefeld“ und nun „Baukultur Krefeld“.

Preen erläutert Wert und Wichtigkeit der Bürger-Ideen: „Ohne sie hätte es keine Wood Art Gallery und deshalb auch keine Rhine Side Gallery gegeben.“ Die Projekte zeigten so Nachhaltigkeit. Auch die Musik „Made in Krefeld“ bekomme einen Nachfolger mit der magischen Bauhaus-Zahl „100“ im Titel.

Der Perspektivwechsel hat schon Nachahmer in Offenbach und Bremerhaven gefunden und werde in Berlin beachtet, berichtet Cloos. Damit wären die Initiatoren auf dem besten Weg, ein gesetztes Ziel zu erreichen: die Außenwirkung von Krefeld verbessern.

„Die zentralen Themen des Perspektivwechsels haben sich wie ein Lauffeuer verbreitet“, sagt Cloos. „Und wir zeigen damit, dass wir auf uns stolz sind, mit einem hohen Migrantenanteil in der Bevölkerung friedlich miteinander leben und die Stadt immer mehr auf die Listen derjenigen bringen, die als Fachkräfte, Wohnungssuchende und Studierende in die Stadt kommen.“

Bernards freut sich, dass ihnen nach vier Jahren und damit nach Halbzeit im Perspektivwechsel die Luft nicht ausgegangen sei. 2021 geht es um „Stadtkultur“ und 2023 endet die Reihe um das Jubiläumsjahr „650 Jahre Stadt Krefeld“.