Krefelder Geschichte 1876: Düstere Stimmung in Krefeld

Krefeld · Das Jahr, in dem die Westdeutsche Zeitung als „General-Anzeiger“ an den Start geht, ist für die Stadt wirtschaftlich und sozial schwierig. Und der damalige Oberbürgermeister lag mit einer Prognose ziemlich daneben.

WZ-Beilage Uerdingen, vorn Budbergerfeld, jetzt Rheinuferstraße 1876

Foto: Stadtarchiv Krefeld

Als 1876 Edmund Busch-du Fallois in Krefeld eine neue Tageszeitung als „General-Anzeiger“ aus der Taufe hob, da war er unternehmerisch und publizistisch auf der Höhe seiner Zeit: In Preußen waren die staatlichen Monopole für Werbeanzeigen gefallen, und eine neue Generation von sehr schnellen Rotations-Druckmaschinen ermöglichte es erstmals, eine Zeitung als „Massen-Medium“ zu verbreiten. Der „General-Anzeiger“ sollte für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich sein, lieferte Handel und Gewerbe eine bezahlbare Plattform für Reklame, war politisch neutral statt an Parteien oder Konfessionen gebunden – und bot neben den wichtigen Nachrichten von Nah und Fern auch Unterhaltung an – zum Beispiel die bis heute beliebten Rätsel oder Preisausschreiben.