Fotos Saal-Karneval: Wenn Engel, Teufel und Hexen zusammen feiern
Die Gesellschaften und Clubs feierten am Wochenende mit Eigengewächsen, illustren Gästen und ganz viel Musik und Tanz.
Die Verberger Sporthalle verwandelt sich in ein mysteriöses Zauberschloss.
Rund 700 Gäste ließen sich am Samstag die große Kostümsitzung der KG Verberg nicht entgehen.
Unter dem Motto „Hokus Pokus Verbergus“ feiern die Narren einen magischen Abend.
Bereits vor Beginn des Programms schunkeln die ersten Gäste an ihren Tischen.
Beim Einzug der KG Verberg mit dem Kinderprinzenpaar Eric I. und Grit I. tobt die Halle.
Besonders beeindruckt das Prinzenpaar mit einer Zaubershow, die das Publikum zum Staunen bringt.
Zauberhaft geht es mit der Kindergarde weiter: „Die Kleinen sind aufgeregt, denn zum ersten Mal tanzen auch Fünf- und Sechsjährige mit“, erzählt Michael Schubert von der KG.
„Mit rund 20 Kindern in der Tanzgarde läuft bei uns die Nachwuchsarbeit richtig gut“, fügt er stolz hinzu.
Auch die Blue Devils und die Große Garde unterhalten die Jecken im ausverkauften Saal mit ihren Tänzen.
Bauchredner Andreas Römer, Parodist Jörg Hammerschmidt und Komödiant Wolfgang Trepper strapazieren mit ihren Nummern die Lachmuskeln der Gäste.
Bei der Musik von Jeckeditz, den Krähenfeldern und dem Kaafsäck Trompetercorps liegen sich Hexen und Bienen in den Armen und bringen das Zauberschloss zum Beben.
Gegen Mitternacht besucht das Krefelder Prinzenpaar die Blau-Weiß geschmückte Halle.
Als Rosenkavaliere ziehen die Herren vom Elferrat ein: großes Spatzentreffen im Seidenweberhaus bei der Prunksitzung der Mösche Männekes am Freitagabend.
Nahezu Exotisches gibt es in der Sitzung mit einem großen Aufmarsch der Prinzengarde der Stadt Düsseldorf.
Sie zeigt ein prächtiges rot-weiß-goldenes Bühnenbild und präsentiert anstelle der akrobatischen Tanzvorführungen mal ein klassisch bodenständiges Tanzen mit Mariechen und Tanzoffizier sowie einer „Solo-Marie“.
Der Tanzbazillus sollte schnell von der Bühne in den Saal überspringen.
Nicht nur die Düsseldorfer motivieren sehr erfolgreich das Publikum, Micky Brühl und seine Band setzen dies fort - „ja, so sin mir Kölsche Jecke!“.
Der halbe Saal tanzt. Für Training der Lachmuskeln sorgt Jörg Knörr mit seinen Gesangs- und Sprachparodien, zum Beispiel von Karel Gott, Boris Becker oder Udo Lindenberg.
Danach kommt viel Bewegung in den Luftraum über der Bühne, denn die Kölsche Tanzgarde Tollität Luftflotte lässt keinen Zweifel an ihrer Herkunft.
Nicht so abgehoben, aber in bester Stimmung tanzt das Publikum zur Musik der Band Kasalla.
Die Jungs aus Köln haben ihre Premiere in Krefeld und werden sicherlich wieder eingeladen.Sie sorgen in dem quicklebendigen Groß-Spatzennest für die erste Polonaise durch den Saal.
Knubbelvoll in allen Ecken - so war das Stadtwaldhaus am Samstag bei der Sitzung der KG Grün-Weiß Grönland.
Ein ausverkauftes Haus mit rund 500 Jecken aller Generationen.
Und dann noch als effektive Eisbrecher 73 Funken und Mariechen der Funkengarde Erkelenz auf der Bühne.
Mit den Erkelenzer Funken von 1832 hatte man nicht nur ein spritziges Corps eingeladen, sondern auch den zweitältesten Karnevalsverein des Rheinlands überhaupt — nach der Gründung des Kölner Festkomitees und dem närrschen Start in die Neuzeit 1823.
Als Tulpenheini kam mit dem Belgier Roland Paquot nicht nur der erste Ausländer, der in einer Kölner Fernsehsitzung aufgetreten ist, sondern auch das europäische Moment in den Saal. Er zog seine Landsleute und die Holländer durch den Kakao.
Zu den Besonderheiten einer Grönland-Sitzung gehörte der jecke Nachwuchs, die 15 Tänzerinnen im Alter von sechs bis 15 Jahren mit zwei Auftritten im Programm der Großen.
Nach der Devise „Wir können Karneval auch selber machen“ traten die Grönland Boys, der halbe Vorstand und andere Vereinsmitglieder, mit einer mitreißenden Playback-Show auf.
Creinvelt stellte im Parkhotel das neue Programm vor: „Jenau so isset!“ Darin kommt auch Hüls vor — aber als Hallig.
Die „Damen vom Fressplatz“ — eine der zahlreichen Parodien auf Krefeld, die die Gesellschaft Creinvelt in ihrem neuen Programm hat. Die Premiere fand am Freitagabend im Krefelder Hof statt.
Einen Abend voller Überraschungen versprach der Flimm-Flämmkes-Club (FCC).
Die Mitglieder des FCC haben am Samstag für die rund 230 Gäste im Raphaelsheim ein riesiges Programm auf die Beine gestellt: „Es ist komplett von unseren Mitgliedern gemacht, wir haben niemanden eingekauft“, sagt Organisator Bernd Siempelkamp.
Denn der FCC ist kein Verein, sondern ein Freundeskreis der Inrather Pfarre St. Elisabeth: „Angefangen hat alles in einer Gartenlaube, in der Pfadfinder 1960 ihre erste Karnevalssitzung hielten“, erklärt Siempelkamp.
Am Samstag beginnt das bunte Programm der Kostümsitzung mit den Minis, die sich als kleine Astronauten verkleidet in die Herzen des Publikums tanzen.
Die zahlreichen Redebeiträge verlangen den Lachmuskeln des Publikums so einiges ab.
Besonders der Weiberstammtisch, der seine Nummer an die Muppet-Show anlehnt, wird mit tosendem Beifall belohnt.
Doch auch die Herren der Schöpfung stehen mit ihrem „Kommando sauberes Raphaelsheim“ den Damen in nichts nach.
Auch das Hülser Prinzenpaar stattet dem FCC einen Besuch ab und genießt die zahlreichen Tanzeinlagen der Mitglieder.
Am Ende sorgt die „Schitparade“ mit Schlagern und Apre-Ski-Hits für ein schunkelndes Raphaelsheim
Bei der Kostümsitzung der Linner Burggarde in der Museumsscheune ging es heiß her. Die Karnevalsgesellschaft feiert am Samstag in der Wüste — zumindest wenn es nach den Kostümen und der Dekoration geht.
Auf den Tischen tummeln sich selbst gebastelte Palmen und Kamele. Auf den Plätzen sitzen orientalische Scheichs und Wüstennomaden.In den Reihen sind auch ein paar Clowns zu sehen. Was die wohl in der Wüste machen? Natürlich ein bunt gemischtes Programm aus Comedy, Kabarett, Musik und Tanz beklatschen.
Bei der Kostümsitzung der KG Oppumer Klante wird das Programm überwiegend aus den eigenen Reihen gestaltet.
Zu Beginn begeistern die „Klantis“ mit ihrem Gardetanz. Der Nachwuchs bringt sogar eine kleine Pyramiden-Figur zum Stehen. So ist es kein Wunder, dass das Publikum nach einer Zugabe verlangt.
Ein Highlight des Abends im Jugendzentrum „Casablanca“ an der Hauptstraße ist die einzige Büttenrede des Abends. Für diese konnte die rotzfreche Oma „Hilde Krawutschke“ engagiert werden.
Aber auch sonst wird es dem bunt verkleideten Publikum nie langweilig. Für viel Bewegung und musikalische Unterhaltung sorgen das Männerballett der „Butterflys“ und die Playback-Shows der „Blue Ladys“ und der Uerdinger „Eulentenöre“.