Fotos So sind die neuen Pinguine eingeschlagen
Wir haben die Zugänge bei den Krefeld Pinguinen unter die Lupe genommen. Und ziehen bei jedem Spieler ein Fazit - Volltreffer, Verstärkung oder Enttäuschung?
Knallstart mit einem Sieg: Niklas Treutle feierte ein überzeugendes Debüt in Berlin — 3:1-Sieg. Danach verlor Treutle seine fünf Starts zu Hause und am Freitag in München. Drei dieser Begegnungen allerdings erst in der Verlängerung und im Penaltyschießen. Er arbeitet hart und ist bei seinen Mitspielern beliebt. Seitdem Treutle da ist, hat sich zudem Patrick Galbraith gesteigert und Fritzmeier bezeichnet seine Torhüter als Super-Duo. Ob sich die beiden Torhüter allerdings damit abfinden werden, nur durchschnittlich jedes zweite Spiel zu absolvieren, werden die nächsten Wochen zeigen. Obwohl Treutle gute Leistungen zeigt, gewonnen haben die Schwarz-Gelben mit ihm erst ein Spiel.Fazit: Verstärkung.
Mängel in der Defensive: Marcel Müller macht offensiv da weiter, wo er in der vorletzten Saison in Krefeld aufgehört hat. Er beansprucht in der ersten Reihe alle Freiheiten und bekommt viel Eiszeit. Müller liefert offensiv, macht mehr als einen Scorerpunkt pro Spiel. Aber er vernachlässigt die Defensive. Ist häufig an Gegentreffern beteiligt, weil er entscheidende Zweikämpfe verliert, leichtsinnige Pässe spielt oder bei Scheibeneroberungen viel zu früh auf Angriff umschaltet. Aufgrund der Offensiv-Leistung eineVerstärkung.
Spätstarter mit Qualität: Marco Rosa absolvierte aufgrund einer Adduktoren-Verletzung nur eines der ersten acht Saisonspiele. Danach brauchte der ehemalige Wolfsburger lange, um wieder in Tritt zukommen, erreicht jetzt die Form, in der er für die Pinguine wertvoll werden kann. Machte am Freitag in München sein bisher bestes Spiel im schwarz-gelben Trikot, erzielte einen Treffer selbst und bereitete zwei weitere vor. In der Mannschaft ist Rosa voll akzeptiert und in der Kabine eine positive Erscheinung.Fazit: Verstärkung.
Wortführer und Arbeiter: Tim Hambly ist ein Routinier in der Liga, spielt seine achte Saison und erledigt seinen Job zu 100 Prozent — solide, nie spektakulär. Er fällt im Spiel selten auf, agiert zumeist ohne Fehler. Mitunter könnte er die Gegenspieler noch aggressiver von dem eigenen Tor fernhalten. In der Kabine ein Anführer und Führungsspieler, der zudem für jeden Spaß zu haben ist und viel mit den jungen Spielern arbeitet.Fazit: Verstärkung.
Übersicht und Technik: Dragan Umicevic spielt seit dem fünften Spieltag mit Marcel Müller und Daniel Pietta zusammen in der zur Zeit offensivstärksten Reihe der DEL. Als Ersatz für den erkrankten Martin Schymainski Anfang August verpflichtet, überzeugt Umicevic mit Übersicht und Technik. Für die Fans eine Augenweide, einen Spieler dieser Klasse spielen zu sehen. Trotz seiner schon acht Saisontore lässt der 32-Jährige in manchen Situationen die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Umicevic ist Krefelds bester Neuzugang und ein Volltreffer.
Fritzmeiers Polizist: Mark Mancari startete gut in die Saison, in den ersten fünf Spielen gelangen ihm sechs Vorlagen. Tauchte danach etwas ab, hat sich aber in den letzten Spielen stabilisiert. Die Torausbeute ist für die Rolle, die er einnimmt (im zweiten Sturm und im ersten Überzahlblock vor dem Tor), zu gering. Mancari wird von Franz Fritzmeier „der Polizist“ genannt, weil er die jungen Spieler zu beschützen hat. Hat sich nie beschwert mit den jungen Stürmern Orendorz und Koziol in einer Reihe aufzulaufen.Fazit: Verstärkung.
Warten auf Scorerpunkt: Kevin Orendorz hat in der Vorbereitung an der Seite von Rosa und Mancari einen starken Eindruck hinterlassen. Die Verletzung von Rosa war auch das Pech von Orendorz, er hat seinen Platz in der zweiten Reihe verloren. Hat im Sommer einen Schritt nach vorne gemacht, weiß, was die Trainer von ihm erwarten, da er Fritzmeier und Elmar Schmitz aus Duisburg bzw. der DNL schon seit Jahren kennt. Wartet noch auf den ersten Scorerpunkt, der aber nicht mehr lange dauern sollte.Fazit: Verstärkung.
Professor Little: Mike Little ist der Beweis, dass der beste Verteidiger der DEL 2 in der DEL zurechtkommt. Anders als zuvor mit Robin Weihager passiert. Dem 1,74 Meter großen Amerikaner fehlt in manchen Situationen die Zweikampfstärke. Fritzmeier nennt Little Professor, weil er sich immer verbessern will und auch den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus hat. Trifft im Puckbesitz viele gute Entscheidungen. Fazit: Verstärkung.
Auf der Suche nach Konstanz: Kyle Klubertanz war als Offensiv-Verteidiger und Nachfolger von David Fischer verpflichtet, konnte bisher nicht überzeugen — zu hohe Fehlerquote, seit sechs Spielen in jeder Begegnung mindestens einmal auf der Strafbank. Für den Weltenbummler gilt es über kleine Aufgaben Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Momentan bleibt als Fazit für die Rolle des Nummer 1-Verteidigers, die er ausfüllen soll nur: Enttäuschung.