Stadtbad: Investoren für Kleinod gesucht
Was wird aus dem Stadtbad Neusser Straße?
Krefeld. Die Investoren stehen Schlange hat der Oberbürgermeister gesagt. Die Frage ist nur, ob sie auch bereit und in der Lage sind, Geld in die Hand zu nehmen. Oder ob sie auf langfristige Mietverträge oder Zuschüsse seitens der Stadt hoffen, oder den guten Willen der Banken.
Vadullah Basaran hat Poltik, Verwaltung und auch seinem Architektenpartner versichert, er könne und wolle investieren in den Europa-Basar im Stadtbad Neusser Straße. Doch schon ein halbes Jahr nach Abschluss der Optionsvertrages steht fest: Auch diese Seifenblase ist geplatzt.
Ironie des Schicksals ist, dass der Architekt Bellinger die Nase vorn hatte, weil er einen Investor präsentieren konnte, der das Projekt ohne Unterstützung stemmen wollte. Besonders bitter ist nun die Aussage der Bank, dass die Neusser Straße langfristig an solvente Mieter nicht vermietbar sei. Ein vernichtendes Urteil, das andere Investoren nicht eben anlocken wird.
Hinzu kommt die rechtliche Frage, ob man einem der beiden Architekten aus dem Endspurt — Bellinger oder Schwittmann — einfach so die Option übertragen kann, oder ob es einer neuen Ausschreibung bedarf. Dabei ginge wieder wertvolle Zeit verloren, in der das Denkmal weiter verfällt und die südliche Innenstadt vor sich hindümpelt.
Vor diesem Hintergrund sollte man prüfen, ob sich die Sanierung des Komplexes nicht in übersichtliche Häppchen gliedern ließe, bei denen man jeweils mit unterschiedlichen Partnern zusammenarbeitet — vielleicht sogar lokalen Wellness-, Reha-, Dienstleistungs- oder Einzelhandelsanbietern. Dafür müsste natürlich ein Gesamtkonzept her.
Ob dies mit Unterstützung der städtischen Töchter wie Stadtwerken oder Wohnstätte geschieht, ist eine rein politische Entscheidung. Denn dafür müssten andere Vorhaben für die Stadt unter Umständen zurückstehen. Die Alternative wäre wohl irgendwann der Abriss des alten Stadtbades.