Autohof: Der 24-Stunden-Betrieb wird gut angenommen
Die Investoren zählen auch auf die benachbarte Auslieferzentrale des Discounters Netto.
Fichtenhain. „Bonjour“ heisst es französisch an der Außenfront des nagelneuen Autohofs westlich der Oberschlesienstraße im Gewerbegebiet Am Südpark. Anfang Oktober wurde der Betrieb auf einer Fläche von rund vier Hektar aufgenommen. Investor ist der französische Ölmulti Total.
Der Betrieb läuft bereits gut. „Lkw-Fahrer aus aller Herren Länder tanken und essen bei uns und nutzen die 55 Lastwagen-Stellplätze“, sagt Roswitha Weis, die ihren Sohn, den Pächter Patrick Weis, in den ersten Wochen unterstützt.
„Wir sind seit 30 Jahren im Tankstellengeschäft“, sagt die Kölnerin, die im Moment noch über viele technische Details klagt, die noch nicht stimmen. Zum Beispiel war der Autohof bis vor einigen Tagen telefonisch nicht zu erreichen, weil es noch keinen Anschluss gab. „Jetzt sind wir dabei, das Internet ins Haus zu holen“, sagt Roswitha Weis. Der Verkauf- und Kassenraum geht über in ein kleines Bistro-Restaurant mit 24 Plätzen. Die Bezüge der Stühle haben die Farbe pastellgrün, die Tische sind dunkel — alles in allem ist der Raum einladend.
Die Karte reicht von Frühstück mit Spiegelei und Speck Über die Krakauer mit Pommes bis hin zum Linsentopf mit Bockwurst und Jägerschnitzel. Pächter Weis setzt dabei auf den Kombi-Effekt. Lkw-Fahrer können die Nacht oder den Tag über für sieben Euro pausieren. Fünf Euro davon können sie als Gutschein im Bistro verzehren. Unterm Strich kostet der Parkplatz also zwei Euro. Beschäftigt sind hier im Drei-Schicht-Betrieb über 24 Stunden zwölf Teilzeitkräfte.
Die Investoren hatten bei ihrem Projekt Am Südpark auch die benachbarte Auslieferzentrale des Discounters Netto, einer Edeka-Tochter, im Auge. Von dort werden rund 150 Supermärkte in NRW beliefert. Etwa 150 Lkw fahren hier täglich ein und aus. Und auch das dänische Logistikunternehmen DSV, das sich westlich von Netto ab Mitte 2014 auf einer Fläche von fast 17 Hektar und Platz für rund 900 Mitarbeiter niederlassen wird, könnte zu den künftigen Kunden von Patrick Weis gehören.
Aber auch für Pendler, Touristen und ganz normale Konsumenten könnte dieser neue Service-Point unmittelbar an der Autobahn A 44 attraktiv sein. Bis zum Düsseldorfer Flugplatz kann eine Pkw-Fahrzeit von maximal 15 Minuten eingeplant werden. Da der nahe gelegene Rastplatz Geismühle an der A 57 während seiner Verlegung auf die östliche Seite ab etwa 2015 nicht angefahren werden kann, gibt es nun acht Kilometer entfernt, eine Alternative für die Autofahrer.