Skatmeisterschaft: Wenn reizende Buben mit Herzdamen spielen

Die Schnieeschöpper richten zum zehnjährigen Bestehen ein Turnier aus.

Krefeld. 120 reizende Buben und etwa 20 Herzdamen sitzen, gemischt in Vierergruppen an endlosen Tischreihen im Campus Fichtenhain. Die Abteilung "Die Schnieeschöpper" (Schneeschaufler, 60 Mitglieder, davon zehn Jugendliche) im VfR Fischeln, präsentiert zum zehnjährigen Bestehen die 14. offene, bundesweit ausgeschriebene Skat-Stadtmeisterschaft.

Die weiteste Anreise hat ein Teilnehmer aus Hannover. Er musste, wie alle anderen "Skater" auch, früh aufstehen und Ausdauer mitbringen. Drei Serien mit jeweils 48 Spielen nach den Regeln des Deutschen Skat-Verbandes erfordern eine Kondition von fast acht Stunden.

Beginn: Zehn Uhr morgens am Vatertag. Vorsitzende Heidi Aretz: "Durch großzügige Unterstützung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft dürfen wir die Campus-Halle als Austragungsort nutzen."

Nicht lautstark, wie mitunter in Kneipen, wird bei einem Turnier Skat gedroschen oder gekloppt, sondern leise Töne bestimmen das Geschehen in Fichtenhain. Das Startgeld beträgt 15 Euro. Die drei Erstplatzierten erhalten neben Pokal auch Geldpreise von 750, 500 und 250 Euro. Hinzu kommen viele Sachpreise.

Ob Professor, Rechtsanwalt oder Maurer: Skatspieler duzen sich grundsätzlich, wünschen sich nicht nur ein "Gut Blatt", sondern haben auch immer Hunger und Durst. Deshalb erfolgt die Bewirtung wie bei Muttern: hausgemachte Speisen selbstgebackener Kuchen, frisch gezapftes Bier - alles für je ein Euro. Rauchen am Tisch ist erlaubt.

"Wie kam es zu dem originellen Namen, den wohl niemand vergessen kann?" Heidi Aretz: "Wer bei Contra, Grand mit Vieren oder Null Ouvert großen Bockmist spielt, der ist ein "Schnieeschöpper."

Heute spielen für Krefelds größten Skatverein zwei Teams in der Verbandsliga, gestaltet Herbert Könen als Jugendwart jede Woche für zehn Kinder einen Übungsnachmittag, starten sieben Jugendliche und zwei Juniorinnen bei den Deutschen Meisterschaften in Oberbernhards (Eifel) und Braunlage (Harz).

Der Sieger der Skat-Stadtmeisterschaft heißt Arnold Bärdorf aus Mechernich bei Köln. Den zweiten Platz sichert sich Carsten Pagels von den "Uerdinger Jungs". Beste Dame auf dem vierten Rang ist "Schnieeschöpperin" Elke Hibbeln.

Training der Schnieeschöpper: dienstags und donnerstags ab 19 Uhr im Billardheim an der Tackheide - Gäste willkommen.