Frühere Bruckerschen Höfe Hüls bekommt 100 Neubürger
Die geplante Wohnanlage im Bereich der früheren Bruckerschen Höfe kann jetzt in einer abgespeckten Version realisiert werden.
Krefeld. „Maßvoll muss die Bebauung sein“, hatte Lukas Hülbusch vor mehr als drei Jahren gegenüber der WZ verlangt. Er nahm damit Stellung zum Bebauungsplan 753 für den Bereich der früheren Bruckerschen Höfe auf dem ehemaligen Hof der Familie Horsten in Hüls. Hülbusch sprach damals stellvertretend für die meisten Anwohner an der Bruckerschen-, der Kreuz- und der Jakobstraße.
Mit der Veröffentlichung im jüngsten städtischen Amtsblatt erhält der Bebauungsplan nunmehr Rechtskraft. Der einleitende Beschluss für den Bebauungsplan wurde im Planungsausschuss im Juni 2011 gefasst.
Hüls kann sich jetzt auf rund 100 neue Bürger freuen. „Damit können sich die umliegenden Anwohner gut anfreunden“, hatte im Oktober in der Hülser Bezirksvertretung die Grünen-Vertreterin Maria Schneider festgestellt. Nicht zuletzt sei das ein gutes Beispiel für die Nutzung innerstädtischer Brachflächen statt der Versiegelung von Acker- oder Grünflächen in Randgebieten.
Ursprünglich sollten dort 52 Wohnungen in drei Wohneinheiten entstehen, die bis zu viergeschossig gebaut werden sollten. Gegen diese Planung hatte sich in der Nachbarschaft vor drei Jahren massiver Widerstand formiert. Zahlreiche Anwohner erhoben Widersprüche gegen die städtische Planung. Mit rund 600 Unterschriften setzten sie sich vor allem gegen die Höhe des Baukörpers zur Wehr.
Weil der frühere Investor sich mit der Stadt nicht auf einen städtebaulichen Vertrag einigen wollte, kam Stillstand in das Verfahren. Der neue Investor, die Mönchengladbacher Dornieden-Gruppe, wird auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Areal neben den 15 einstöckigen Reihenhäusern im nördlichen Plangebiet im südwestlichen Teil zwei dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 28 seniorengerechten Wohnungen errichten. Geplant ist in diesem Bereich auch eine Tiefgarage mit 28 Stellplätzen. Insgesamt sind 67 Parkplätze vorgesehen. „Vergrößert wurden auch die Abstände zu den großen Gartengrundstücken an der Kreuz- und der Jakobstraße“, sagt Bezirksvorsteher Hans Butzen (SPD).
Die alte Scheune und die 36 Flachbau-Garagen im südlichen Teil des Gebiets sowie ein Hühnerstall werden abgerissen. Architekt ist das Krefelder Büro Karl Amendt. Der städtebauliche Vertrag mit Dornieden sieht auch vor, dass die Gruppe sich an der anstehenden Neugestaltung des benachbarten Spielplatzes am Mommenpesch beteiligt.