WZ-Mobil: Supermarkt in Hüls ja, nur wohin damit?
Der Umzug einer Lidl-Filiale wird von den Bürgern kritisch bewertet.
Krefeld. Der neue Lidl-Markt an der Tönisberger Straße/St. Huberter Straße wird gebaut, das steht für die Bürger fest, die beim WZ-Mobil am Hülser Marktplatz eintreffen. Die Voraussetzungen, den Kunden das Vollsortiment zu bieten, seien in der alten Filiale an der Kempener Straße nicht mehr gegeben, heißt es auch aus der Firmenzentrale in Neckarsulm. Der neue Markt eröffnet nur einige Meter weiter — das gefällt einigen Hülsern jedoch nicht.
Julia Vogel ist gegen den neuen Standort: „Es gibt genügend andere Supermärkte in der Nähe. Den hier könnte man doch schön renovieren. Außerdem finde ich es nicht gut, dass dafür schöne alte Bäume gefällt werden.“ Darüber hinaus habe sie Angst, dass künftig die St. Huberter Landstraße dichter befahren werde — und fürchtet um die Sicherheit ihres Kindes.
Genau das Argument stört Renate Hölber: Was mich aufregt, sind die fadenscheinigen Ausreden. Es ist lächerlich, wenn behauptet wird, dass die Kinder durch erhöhtes Verkehrsaufkommen gefährdet sind. Da soll man lieber zugeben, dass man ein persönliches Problem hat.“Eine Renovierung lehnt sie ab. Zu klein und zu eng sei der Lidl am Markt.
Getrud Froese ist der gleichen Meinung: „Es ist fast schon bewundernswert, dass die LKW in die Einfahrt kommen. Kein Wunder, dass die dort bereits Balkone und Mäuerchen vor dem Laden abgerissen haben.“ Sie glaube nicht, dass die Lärmbelästigung störend laut sei. Froese: „Ich denke, es kann kann doch nur besser werden.“
Das bezweifelt Alfred Winkes, „Lärm macht krank“, sagt er. Mit dem Umzug verbindet er ein erhöhtes Lärm- und Verkehrsaufkommen in der Umgebung. Davon sieht er auch Schulkinder gefährdet, die den neuen Standort passieren.
Wie die meisten Bürger ist Ralf Dohr zwar für den neuen Markt in Hüls— allerdings an anderer Stelle. Er ärgert sich auch über die mangelnde Beteiligung der Bürger an der Planung: „Da ist doch eh alles schon beschlossen.“ Dass die nicht berücksichtigten aber berechtigten Bedenken bei den Bürgern zu „Politiker-Verdrossenheit“ führe, glaubt auch Petra Weier.
Friedrich Stark ärgert sich über die Gegner des Umzugs. Er sagt: „Immer wenn vor der Haustür etwas passiert, sind die Leute dagegen. Ingrid Wolfes ist auch für den Umzug des Lidl-Marktes: “Vor allem für altere Anwohner ist der Zugang so viel leichter, das ist doch eine Verbesserung“, sagt sie. Das sei allerdings nur durch Eingriffe ins Stadtbild zu haben, so die Meinung von Carola Türnagel. „Es gibt besser geeignete Grundstücke für den Markt. An der geplanten Stelle wird es zu eng und unübersichtlich und es müssten mehrere Bäume gefällt werden.“ Das sei unnötig.
Ähnlich argumentiert auch Brigitte Esser-Karker: „Mit dem Umzug geht der Charakter von Hüls ein Stück weit verloren.“