Stadtteilzentrum Oppum erhält ein Stadtteilzentrum
Krefeld · Bis zu 15 Millionen Euro wollen Kirchengemeinde und Caritas investieren.
An der Ecke Budde-/Hauptstraße – gleich gegenüber dem Festplatz – wollen die Kirchengemeinde St. Augustinus und die Caritas ein neues Stadtteilzentrum errichten. Mit dem geschätzt zwischen zwölf und fünfzehn Millionen Euro teuren Projekt soll eine Begegnungsstätte für Jung und Alt geschaffen werden.
„Nach rückläufigen Gemeindemitgliedszahlen – in 20 Jahren sind sie von 8600 auf 6900 geschrumpft, hat sich die Zahl der Gottesdienstbesucher halbiert – wollen wir nicht in Depressionen verfallen, sondern neu aufbrechen“, berichtet Pfarrer Hans Russmann. Das neue Zentrum werde die Aspekte des karitativ-sozialen Charakters behalten.
Das Montessori-Kinderhaus bleibt ebenso unangetastet wie die Kirche zu den Heiligen Schutzengeln und das benachbarte Pfarrhaus. Ebenso Pax Christi und St. Borromäus, auch wenn zwei Gotteshäuser künftig einige Kosten verursachen werden. „Das asbestbelastete Dach von Pax Christi muss saniert, das Dach der Schutzengel-Kirche überarbeitet werden.“
Die Gebäude an der Hauptstraße, wie das Jugendzentrum und die Bücherei, sind noch deutlicher in die Jahre gekommen. Für die Jugendlichen ist das „Casablanca“ im Keller nicht mehr zeitgemäß und der Saal für die Sitzungen der Karnevalsvereine zu klein. Eine Sanierung sei notwendig, aber sehr aufwendig und damit unwirtschaftlich. Die Gebäude sollen deshalb abgerissen werden.
Noch sei zwar alles eine Projektidee, erklärt Kirchenvorstand Ralph Hoepfner. Doch dafür verzeichnen schon viele Gespräche positive Ergebnisse. Geplant ist auf dem 8000 Quadratmeter großen Gelände ein zwei- bis dreistöckiger Bau in einer erweiterten Hufeisenform mit insgesamt 6000 Quadratmetern Nutzfläche, der sich an das Pfarrhaus anschließt. Darin sollen eine Kindertagesstätte, das Jugendzentrum „Casablanca“, ambulant betreute Wohngruppen für 24 Menschen mit einer Demenzerkrankung, eine Senioren-Tagespflege mit 16 bis 18 Plätzen, Mehrgenerationen-Wohnungen, Multifunktionsräume für den Gemeindebedarf, Verwaltungseinheiten der Kirche und eine Bücherei entstehen. Der Innenhof kann als Begegnungsort genutzt werden.
„Als Träger verschiedener Altenhilfe- sowie auch Kinder- und Jugendeinrichtungen in Krefeld wissen wir, dass gerade in Oppum und den angrenzenden Quartieren ein großer Bedarf besteht“, erklärt Caritas-Geschäftsführer Delk Bagusat. „Wir bringen uns hier gerne ein.“
Zusammen mit der Entwicklung auf dem Festplatz – dort werden in diesem Jahr ein großer Edeka-Markt inklusive Getränkemarkt und ein Aldi-Discounter angesiedelt – wird ein neues Zentrum entstehen. Die Verantwortlichen geben als Zeitrahmen drei bis fünf Jahre an.