Hafen: Eine der dreckigsten Ecken im Land
Hentrichstrasse: Anwohnern hilft das Bundes-Urteil wenig – es gibt ja einen „Aktionsplan“
Krefeld. Ein gutes Dutzend Krefelder wohnt in einer der "dreckigsten Ecken Deutschlands". Das zeigt ein Vergleich von "Spiegel Online": An der Hentrichstraße im Krefelder Hafengebiet ist der EU-Höchstwert an Feinstaub (PM 10) von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft 2006 an 75 Tagen überschritten worden. Nur zehn andere Stellen in der Republik sollen noch dreckiger sein.
Das Bundesverwaltungsgericht hat am Donnerstag die Rechte von Anwohnern auf Schutz vor dem gesundheitsschädlichen Feinstaub gestärkt - doch für die Gelleper wird sich bis zu deren geplanter Umsiedlung (bis spätestens 2012) kaum etwas ändern. Bereits im März hatte die Bezirksregierung verkündet, dass die 2005 im Rahmen des Aktionsplanes begonnenen Maßnahmen (Tempo 30, Planen über Lkw-Ladungen, Beseitigen von Schlaglöchern) gefruchtet hätten: Der Jahresmittelwert läge bei "nur" noch 37 Mikrogramm und damit unter dem Grenzwert. Dennoch gab es noch 85 Tage mit Überschreitungen des Mittelwertes.
Von der späteren Begradigung des Straßenverlaufes erhofft man sich weitere Rückgänge des möglicherweise auch witterungsbedingten Feinstaubphänomens.
Wie stark die Belastung im Hafen in diesem Jahr ist, weiß keiner. Denn der Messcontainer ist im Januar abgebaut worden. Zur Kontrolle soll er wieder aufgestellt werden - frühestens Anfang kommenden Jahres.