Planung Privatinvestor plant Tiefgaragen in Uerdingen
Ein ähnliches Projekt am historischen Marktplatz in Uerdingen ist vor Jahren gescheitert.
Krefeld. Unter Uerdingens historischem Marktplatz könnte eine Tiefgarage entstehen — entsprechende Pläne gebe es von einem Privatinvestor, bestätigt Bezirksvorsteher Jürgen Hengst. Allerdings: Das seien „erste Gedankenskizzen“ dafür, wie man das Parkraumproblem in der Rheinstadt angehen könnte. Hengst begrüße die Idee durchaus: „Die Überlegung, die Fußgängerzone wieder befahrbar zu machen, halte ich nicht für mehrheitsfähig. Und wir haben in Uerdingen nicht die Möglichkeit, zusätzliche Flächen zum Parken zu erschließen.“
Mit einiger Überraschung nimmt hingegen der Uerdinger Ratsherr Ulrich Lohmar (CDU) zur Kenntnis, dass das Vorhaben „Tiefgarage unter dem historischen Markt“ wieder diskutiert wird. „Diese Überlegungen wurden vor über 15 Jahren schon einmal gemacht, da es damals auch einen möglichen Investor gab. Untersuchungen durch Fachleute hatten jedoch ergeben, dass weder Wirtschaftlichkeit noch Machbarkeit gegeben waren.“ Unter dem historischen Markt befindet sich eine Bunkeranlage mit vier langgestreckten Räumen und Nebenkammern, die einige hundert Quadratmeter groß sind.
Eine Tiefgarage würde laut Lohmar bedeuten, dass der Bunker unter dem Markt ausgebaggert und komplett entfernt werden müsste. Weiterhin müssten die Platanen entfernt werden. Möglicherweise würde das außerdem — wie auch bei einer Tiefgarage am Röttgen gefordert wird — den Einbau von Fluttoren erfordern.
Dabei dürfe man nicht vergessen, dass der Marktplatz vor einigen Jahren neu gestaltet und gepflastert wurde, was einen sechsstelligen Betrag gekostet habe, sagt der Christdemokrat weiter. „Meine Fraktion würde eine solche Idee nur weiter verfolgen, wenn vorab belastbare Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit und Durchführung vorliegen. Den Marktplatz autofrei zu gestalten, ist ausgesprochen wünschenswert, aber nur dann, wenn der Platz von der Gastronomie genutzt wird.“ Lohmar gehe davon aus, dass die Uerdinger Geschäftsleute einen „völlig leeren“ und „nicht genutzten Platz“ wohl kaum begrüßen würden.
So oder so: Bis es zur Umsetzung der Tiefgaragen-Pläne kommen könnte, wird noch einige Zeit vergehen, betont Bezirksvorsteher Jürgen Hengst: Denn zuerst muss der Haushalt durch die Bezirksregierung genehmigt werden — das Parkraumkonzept ist im Entwurf bereits enthalten.