Rheinseite Krefelds in fünf Jahren "wachküssen"
Auftakt der Reihe "Leben im Quartier" zum Kommunalwahlkampf der SPD-Fraktion.
Krefeld. „In den nächsten fünf Jahren wird die Stadt Krefeld zum Rhein hin wachgeküsst.“ Mit dieser nicht unrealistischen Einschätzung eröffnet SPD-Ratsmitglied Jürgen Hengst die Veranstaltungsreihe „Leben im Quartier“. Uerdingen ist dabei die erste Station im Kommunalwahlkampf. Hengst, flankiert vom stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Benedikt Winzen (28), prognostiziert auf der Veranstaltung zumindest teilweise die Realisierung des seit Jahren diskutierten Projekts „Rheinblick“.
Die Bestandsaufnahme des Quartiers Uerdingen gerät zwiespältig. Hengst: „Uerdingen wird Stück für Stück ausgetrocknet.“ Er und Winzen beklagen einerseits die Schließung von Verwaltungsstellen in den vergangenen Jahren, aber insbesondere die Schließung der Bücherei in einem der drei Herbertz-Häuser am historischen Markt. Für Hengst ein „Identität stiftendes Objekt, das nicht nur Bücherei, sondern auch ein Ort des Treffens und des Austauschs war.“ Für die SPD sei das Thema keineswegs erledigt. Sie erarbeite neue Konzepte, um die Türen wieder zu öffnen.
Die beiden Kommunalpolitiker sehen andererseits aber durchaus Fortschritte. Für das Rheinblick-Projekt des Architekten Hadi Teherani könne bis Ende dieses Jahres Planrecht geschaffen werden. Bezirksvertreter Hengst: „Ohne die SPD wäre das Projekt nicht zum Selbstläufer geworden. Wir haben das maßgeblich vorangetrieben.“ Überhaupt könne Uerdingen auch auf dem Gebiet des Wohnungsbaus zu einem „Highlight“ der Stadt werden. Hengst verweist auch auf einen geplanten Wohnkomplex im Bereich der früheren Druckerei Schlotte. Im Zuge der im Mai beginnenden Sanierung des Rheindeichs könne auch die Neugestaltung der landseitigen Grünanlagen in Angriff genommen werden. Dafür, so Hengst, stünden Planungsmittel in Höhe von rund 35 000 Euro zur Verfügung.
Zufrieden zeigen sich die Genossen darüber, dass die seit Jahrzehnten geführte Diskussion über den Ausbau der B 288 zur Autobahn nunmehr endgültig vom Tisch sei.
Für den früheren Krefelder Juso-Vorsitzenden Wintzen ist die Weiterentwicklung des Hafens von besonderer Bedeutung für Uerdingen und Gellep-Stratum. Durch die seit November in Bau befindliche neue Hafen-Ringstraße könnten weitere Gewerbeflächen erschlossen und damit Arbeitsplätze im Krefelder Süden geschaffen werden. Gleichzeitig betont Wintzen, dass bei der Neuansiedlung auch ökologische Aspekte eine Rolle spielen sollten.