Unterricht im Bunker, während Bomben fielen
Oppum: 30 Ehemalige der Sandbergschule erinnern sich an gemeinsame Zeiten.
Krefeld. Sie sind inzwischen 70 Jahre alt und wurden vor genau 55 Jahren von der Sandbergschule entlassen. Am Samstag haben sich 30 Ehemalige der Sandbergschule zum Wiedersehen in der Oppumer Dorfschänke getroffen. Auf "Ah" folgt dabei oft ein "Oh! Ach Du bist das. Ich hab’ Dich fast nicht wiedererkannt!" Eine herzliche Umarmung: "Wie schön, dich wiederzusehen!"
Die Klassengröße damals ist heute unvorstellbar: Mit 50 Mädchen und Jungen wurden die Ehemaligen der Volksschule 52 damals eingeschult, in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs. "Unsere Schule ist von einer Bombe getroffen worden. Wir sind mit unserer Lehrerin in den Bunker umgezogen und haben da weiter Unterricht gemacht", erinnert sich Marlies Fischer-Kempkens. "Als die Amerikaner in Fischeln standen, wussten wir: Der Krieg ist vorbei."
Nachdem die Klassenkameraden in die neue Schule am Sandberg gezogen waren, gab es kaum Heizmaterial, und die Kriegskinder saßen im strengen Winter in dicken Mänteln und lernten beim Lehrer Dill. Bei dem gab es, wenn die Finger nicht sauber waren, etwas auf die Hände.
Beim Treffen am Samstag werden Anekdoten ausgetauscht, und auf die alten Zeiten wird das ein oder andere Glas erhoben. Bis es "Auf Wiedersehen, bis zu unserem nächsten Treffen" heißt.