Ausstellung: Auge in Auge mit dem Kaiman
In der Zooscheune sind bis 31. März Bilder der Biologin Angelika Hofer zu sehen.
Krefeld. Die Stachelschweine huschen lautlos in Deckung, man sieht nur den Reflex der weißen Enden ihrer Stacheln. Die Äffchen sind verschwunden, die Pinguine stehen ungerührt am Rande ihres Beckens im fahlen Mondlicht: Nachts im Zoo sieht alles ganz anders aus, geheimnisvoll. In der Zooscheune allerdings herrscht menschliches Treiben, denn eine neue Fotoausstellung wird eröffnet. Die Biologin Angelika Hofer zeigt ihre Bilder aus den Regenwäldern dieser Erde.
Aus Süd- und Mittelamerika, aus Afrika und Asien und auch aus Australien. Denn selbst dort gibt es im Nordosten ein kleinen Bereich Regenwald. Angelika Hofer hat das üppige Grün dieser Vegetationszonen eingefangen und die bunten Farben der Tiere. Da flirrt ein Kolibri vor einer Blüte, da sitzt ein roter Falter am Auge eines Kaimans, da lacht einen ein Schimpanse an. Ihre Fotos sind ein liebevoller Blick auf die Faszination dieses Ökosystems auf allen Kontinenten. Davon erzählt Angelika Hofer auch im Dia-Vortrag. Zunächst ein kleiner Exkurs zu der Bedrohung des Regenwaldes durch den Menschen: In jeder Minute werde auf der Erde eine Fläche abgeholzt, so groß wie ein Fußballfeld. Die Rodungen machen Raps und Sojapflanzungen Platz, Energie für die Industrienationen.
Dann aber stürzt sich Angelika Hofer in den Bericht, ihr Schwerpunkt ist die Region Mahale. Dieser Nationalpark liegt in Tansania, sie hat ihn dreimal besucht. Nur mit Führer darf man dorthin, und Blitzlichter sind absolut tabu. Trotzdem hat sie viele wunderschöne und interessante Fotos von Schimpansen gezeigt, von denen auch einige in der Ausstellung zu sehen sind. Ganz in der Nähe des Parks lebte übrigens Hofers großes Vorbild Jane Goodall, deren Arbeiten uns das Verhalten der Schimpansen erklärten.
Hofer konnte sogar beobachten, dass diese Menschenaffen sich Medizinalpflanzen zunutze machen. Sie kennt alle Tiere mit Vornamen, die lebhaften Ausführungen der Autorin sind höchst interessant. Daher wohl auch die vielen Besucher bei der Eröffnung, manche mussten sogar stehen. Für den lebendigen Vortrag gab es viel Beifall, anschließend Gelegenheit zu Fragen. Die Ausstellung in der Zooscheune ist bis zum 31. März zu sehen.