Krefeld Unbekannte sprengen Geldautomaten an der Traarer Straße

Täter leiten Gasgemisch zur Detonation ein. Zeugen sehen schwarze Limousine davonrasen. Sparkassen-Filiale bereits 2009 Anschlagsziel.

Die Explosion hinterließ im Foyer der Sparkasse eine Schneise der Verwüstung.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Gegen 3.50 Uhr sprengten Unbekannte am Dienstag zwei Geldautomaten in der Sparkassenfiliale an der Traarer Straße in die Luft. Die Täter konnten unerkannt flüchten. Über die Beute machten Sparkasse und Polizei keine Angaben.

Die Polizei war von einem Anwohner alarmiert worden, der durch den lauten Knall der Explosion aufgewacht war. Die Polizei leitete umgehend eine Großfahndung ein, an der auch ein Polizeihubschrauber und die Autobahnpolizei teilnahmen. Trotzdem konnten die Täter unerkannt fliehen. „Wir können derzeit sagen, dass es mindestens zwei Täter waren und sie wohl mit einer schwarzen Limousine geflüchtet sind“, sagt Polizeisprecherin Melanie Paeßens. Ob die Unbekannten über die A57 flüchteten, ist unklar.

Geldautomaten in Sparkasse gesprengt
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Die Beamten gehen davon aus, dass die Täter ein explosives Gasgemisch in einen der drei im Foyer befindlichen Automaten leiteten und es entzündeten. Durch die Wucht der Explosion wurde ein zweiter Geldautomat beschädigt. Bereits im Jahr 2009 machten Unbekannte auf diese Weise in der gleichen Filiale Beute in unbekannter Höhe. Ein Jahr später waren in Krefeld gleich mehrere Geldautomaten durch das Einleiten und Entzünden eines Gasgemisches gesprengt worden. Daraufhin hatten die Sparkasse und andere Bankhäuser teilweise den Zugang zu den Foyers zwischen 0 und 6 Uhr gesperrt. So auch an der Traarer Straße. Wie die Täter trotzdem in den Vorraum der Bankfiliale gelangen konnten, wollte die Polizei nicht mitteilen.

Die Lautstärke der Explosion hatte viele Nachbarn in der näheren Umgebung aus den Betten geworfen. „Ich dachte zunächst, dass es auf der Autobahn einen großen Unfall gegeben hätte“, sagte Katharina Lück.

Die Sparkassen-Filiale blieb am Dienstag geschlossen und soll frühestens am Donnerstag wieder eröffnet werden. Die Schäden sind enorm. Decken, Wände und die Eingangstür sind beschädigt.

Dass die Tat in Zusammenhang mit weiteren Automatensprengungen stehe, konnte die Polizei nicht bestätigen. Eine extra für diese Fälle eingerichtete Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamtes zählt bereits über 30 Automatensprengungen in diesem Jahr. Die Täter sollen aus den Niederlanden stammen.