WZ-Mobil an der Keutmannstraße: „Miserable Verkehrsführung“
Anwohner äußern ihr Unverständnis darüber, dass die Keutmannstraße befahrbar bleibt.
Krefeld. Die Keutmannstraße bleibt offen. Vergebens hatten die Anwohner gehofft, dass die Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt wird. Am WZ-Mobil äußern Viele noch einmal ihr Unverständnis über die Entscheidung.
„Die SPD war die einzige Partei, die sich für eine Beruhigung entscheiden konnte. Die Initiative hätte etwa 25 000 Euro gekostet, was die Lebensituation von 150 Anwohnern verbessert hätte“, sagt Hannelore Schnell, Sprecherin der Initiative Keutmannstraße.
„Den Beschluss der Bezirksvertretung, die Keutmannstraße offen zu lassen, kann man nur als Sieg der Vernunft bezeichnen. Ziel aller Politik sollte es sein, Probleme zu lösen, nicht Privilegien zu schaffen“, entgegnet Klaus Piepers von der Initiative Glindholzstraße.
Nicole Boersma, die an der Keutmannstraße wohnt, beschwert sich über Autofahrer, die durch die Straße rasen, um schnell genug über die grüne Ampel zum Bockumer Platz zu kommen. Boersmas Haus steht an der Keutmann-, der Garten liegt an der Glindholzstraße. Ihr fällt immer wieder auf, dass es durch die Glascontainer an der Glindholzstraße, durch parkende Autos und den Busverkehr zu heiklen Situationen kommt. Sie hält einen anderen Standort für die Container, zum Beispiel an der Essener Straße, für besser. Dem stimmen andere Bürger spontan zu. „Ohne den schnellen Verkehr wäre es für Kinder sicherer, aber auch für ältere Menschen“, sagt zum Beispiel Levent Sirhal.
Dass durch die Sperrung der Keutmannstraße der Verkehr an der Glindholzstraße zunehmen und die Strecke zum Rasen verleiten könnte, glaubt Oliver Boersma nicht. Die Fahrbahn sei viel zu eng, parkende Autos behindern den Verkehr zusätzlich.
Prof. Gerhard Fabritz ist als Innovationsberater an vier Universitäten tätig und hätte seine Kompetenz auch gerne in diesen Fall eingebracht. Er beklagt die kurzen Intervalle an den Fußgängerampeln, die es alten Leuten unmöglich macht, die Straße sicher zu überqueren. Auch auf die Schwierigkeiten von Lkw-Fahrern, die von der Essener Straße kommen und nur einen engen Raum zum Abbiegen haben, macht er aufmerksam. „Die Verkehrsführung ist miserabel“, ist seine Meinung.
Gisela Schnitzler meint, dass viel Geld für den Bockumer Platz ausgegeben wurde und nun für eine Beruhigung der Keutmannstraße kein Geld mehr da sei. Allerdings merkt Hannelore Schnell an, dass es sich um eine sogenannte Vorbehaltsstraße handelt. „Da sind Geschwindigkeit begrenzende Maßnahmen nicht möglich, sondern Tempo 50 ist erlaubt.“
Anette Müller ist zwar „nicht direkt betroffen“, spricht aber von einer guten Entscheidung. „Man sollte es so lassen. Sonst wird womöglich auch die Windmühlenstraße irre belastet“, sagt die Anwohnerin der Straße An Neuenhofen.
„Salomonisch ist es fast nicht anders zu lösen. Auch wenn es wenig Sinn hat, den Bogen zu fahren, ist eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung schwierig. Ich mag das nicht beurteilen“, gibt Frank Herding sich versöhnlich.