Hansgeorg Rehbein und Irmgard Hausmann sind besorgt. Der Vorsitzende der Krefelder Tafel und seine Stellvertreterin haben vor sich auf dem Tisch im Büro an der Friedrich-Ebert-Straße die Statistik der eingesammelten und verteilten Lebensmittel der vergangenen 15 Jahre liegen. Anhand der Zahlen (siehe Infobox) können sie klar feststellen: „Die Lebensmittelspenden sind drastisch zurückgegangen.“ Innerhalb von wenigen Jahren habe man ein Drittel verloren – die Zahl der bedürftigen Gäste aber sei gestiegen. Das hat Konsequenzen: Erstmals seit ihrer Gründung 1996 muss die Tafel Lebensmittel zukaufen, um niemanden ohne etwas zu Essen nach Hause schicken zu müssen.
„Eigentlich verstößt der Kauf gegen unsere Grundsätze“, räumt Rehbein ein. Denn die Tafel-Idee ist es, überschüssige, aber noch verwertbare Lebensmittel einzusammeln und an Bedürftige abzugeben. Das aber funktioniert derzeit nicht mehr. „Wir haben bei der Ausgabe schon gestreckt und hatten trotzdem einige Male nicht genug“, sagt Hausmanns.