Neue Attraktion Der Traum vom Känguru-Outback wird Wirklichkeit
Krefeld · Spatenstich im Zoo: Dank der Zoofreunde und Großspender wird das fast eine Million Euro teure Gehege gebaut
Von der afrikanischen Savanne werden die Besucher des Krefelder Zoos künftig zum australischen Outback mit nur wenigen Schritten wandern und dort die jetzt schon im Zoo lebenden Grauen Riesenkängerus und die neu hinzu kommenden Gelbfuß-Felsenkängurus in aller Ruhe beobachten können. Der Spatenstich am Donnerstag hat jetzt den Weg für das neue Känguru-Outback freigemacht, ein Versprechen der Zoofreunde Krefeld eingelöst und ein Herzenswunsch des früheren Zoodirektors Wolfgang Dreßen geht damit in Erfüllung.
Zoofreunde lösen Versprechen aus dem Jubiläumsjahr ein
Gegenüber des Jaguar-Geheges, in der früheren Hirsch- und Hornraben-Anlage, wird auf knapp 1600 Quadratmetern die neue Tierwelt entstehen. Zoodirektorin Stefanie Markowski und Friedrich R. Berlemann als Vorsitzender der Zoofreunde begrüßten zahlreiche Spender und aktive Zoofreunde, die die Umsetzung dieses Vorhabens möglich machen. 990 000 Euro wird das insgesamt kosten.
„Die Zoofreunde haben 2022 ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert und dabei angekündigt, dem Zoo 50 neue Bäume für die gefällten Roteichen zu schenken und das langersehnte Outback möglich zu machen“, sagt Berlemann. Es sind 64 neue Bäume gepflanzt worden. Und über 200 kleinere Spender wie auch als größter Spender die Sparkasse Krefeld haben die Finanzierung erlaubt. „Ganz herzlichen Dank dafür!“, sagt Berlemann.
„Ich freue mich, dass unser wissenschaftlicher Schwerpunkt auf die Haltung und Zucht von Kängurus mit dem Bau des Känguru-Outbacks um eine weitere bedrohte Tierart erweitert wird“, sagt Stefanie Markowski. Auch ihr veterinärmedizinischer Schwerpunkt liege bei der australischen Tierart. Während Wolfgang Dreßen weiterhin das Europäische Zuchtbuch, das inzwischen weltweit ausgeweitet ist, für die Baumkängurus führt, finden auch die bedrohten Gelbfuß-Felsenkängurus in Krefeld jetzt eine neue Heimat. In Australien ist ihre Art selbst im entlegenen Outback durch Lebensraumverlust und natürliche Feinde wie Füchse und Wildkatzen inzwischen stark gefährdet
Damit sich die Kängurus hier heimisch fühlen, wird ein 300 Quadratmeter großer Stall mit eigener Futterküche und einem technischen Raum in der Mitte der Anlage neu gebaut, der mit zwei versetzten Pultdächern gedeckt sein wird. Eine L-förmige Veranda im südliche Teil, wird mit Wellblech überdacht und große Scheiben Einblicke in das Innere ermöglichen, so wie schon bei dem zuletzt neu gebauten Pelikan-Haus.
„Kernstück wird die Außenanlage mit Eukalyptus und Baumfarnen, roten Felsen und rotem Sand“, berichtet Stefanie Markowski. 22 Bäume dafür haben die Zoofreunde gespendet wie auch die typischen roten Steine. „Wir werden für das neue Outback keinen einzigen Baum dafür fällen“, ergänzt Wolfgang Dreßen. Er erinnerte daran, dass dieses Outback ein Herzensprojekt von ihm war und ist und das erste, das er bei seinem Antritt 2003 als Zoodirektor in Krefeld umsetzen wollte. 15 Jahre lang hatte er zuvor Beuteltiere erforscht. Doch sein Vorgänger, Walter Encke, hatte die Südamerika-(Tier-)Welt auf- und 37 Jahre lang ausgebaut. Deshalb habe er sich auf die Baumkängurus „gestürzt“ und seinen Traum vergraben. Der kann jetzt doch noch wahr werden. Größenmäßig abgespeckt durch die Kostenexplosion im Bausektor, aber nicht minder wertvoll für die Weiterentwicklung des Krefelder Zoos.