Ein Besuch und eine Geschichte Versuch einer Ankunft – eine ukrainische Familie in Krefeld

Krefeld · Flucht vor Krieg bedeutet millionenfacher Neuanfang. Auch in dieser Stadt. Auch zu Ostern. Aber wie ankommen dort, wo man nur zufällig angelangt ist?

Ein Teil der ukrainischen Familie ist beim SSF Aegir Uerdingen untergekommen. Von links: Roman Karpenkov, Sofia, die Krefelderin Marie Sasse, Fedor Salov, Nazar, Anastasia Parkhuts und Hannelore Czubak vom SSF Aegir, die auch hilft, woe sie nur kann.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Anastasia Parkhuts atmet tief durch. Jedes Mal, wenn das Smartphone neue Nachrichten aus der Ukraine in ihr neues Krefelder Leben spült, ist ihre Verzweiflung greifbar. Freunde aus der Ukraine schicken dann Videos von nahen Bombeneinschlägen, sie erzählen von Nächten in Kellern, die kaum schützen können, von der angstvollen Erwartung nächster russischer Angriffe. Facebook, Instagram, Telegram – und zurück. Für Anastasia sind das nicht nur Videos, nicht nur Bilder, für sie ist das alles real, sie kennt die Freunde, die Häuser, die Straßen, die Angst. Umso unglaublicher, findet die 35-Jährige, ist das alles. Dieser Krieg, der alles verändert hat. Der auch ihr Leben auf den Kopf gestellt hat, als sie aus Luzk floh, jener 210 000-Einwohner-Stadt im Nordwesten der Ukraine.