Es ist ein riesiger Kraftakt, den die Stadt aus ihrem Selbstverständnis als weltoffene und tolerante Stadt stemmt. Wie letztendlich auch alle anderen Kreise und Kommunen in Deutschland, die seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine den davor Geflüchteten hier Zuflucht und in weiten Teilen auch eine neue Heimat bieten. Wer als private Familie schon einmal nicht angekündigten, längerfristigen Besuch erhalten hat, ahnt im Kleinen, was das nicht nur organisatorisch für eine Herausforderung im Alltag ist. Und das zu einem Zeitpunkt, als die Corona-Epidemie das Alltagsleben noch zusätzlich erschwert hat.
Bei all der immer wieder zu hörenden Kritik an der Stadt, die dem Alltagsgeschäft (durch Altlasten aus der Vergangenheit und neuen rechtlichen Vorgaben der Gegenwart) nicht immer im gewünschte Maße nachkommt, ist das Krisenmanagement bei der Unterbringung der Geflüchteten eine Meisterleistung. Wenn man bedenkt, dass zum einen nicht genügend Wohnraum für alle vorhanden ist und zum anderen das Land mal so eben eigene Aufgaben wie die Pik-Registrierung an die Kommunen durchreicht.