Walter Encke träumt heute noch oft vom Krefelder Zoo. Kein Wunder. 37 Jahre lang leitete der promovierte Biologe ihn nicht nur: Er hat in auch erst zu dem zoologischen Garten gemacht, der er heute ist. Denn als der 28-Jährige damals im April 1959 die Leitung übernahm, als jüngster Leiter einer solchen Einrichtung in Deutschland, fand er ein etwa elf Hektar großes Gelände mit einem schönen alten Baumbestand, aber ansonsten nur ein dem Verfall ausgeliefertes etwa 300 Jahre altes Bauernhaus, das Grotenburgschlößchen in der Mitte, ein zweistöckiges Backsteingebäude und „ein schreckliches Affenhaus mit vier Innen- und Außenboxen für Paviane und Meerkatze, ein kleines Vogelhaus, eine kerkerähnliche Behausung für Bären und ein unvollendetes sogenanntes Hundeasyl“, erinnert sich Encke noch genau an diese Zeiten. Zu seinem 90. Geburtstag am 19. Januar blickt er zurück auf die einmalige Chance, die sich ihm seinerzeit bot.