Folgen des Ukrainekrieges Warum Krefeld die Geflüchteten fairer verteilt sehen will

Krefeld · Die Stadt übererfüllt ihre Aufnahmepflicht. Das könne man nur noch schlecht erklären, sagt der Stadtdirektor.

Die Flüchtlingsunterkunft im Forstwald steht nächste Woche auf dem Prüfstand.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

„Vorbildlich“, nennt Stadtdirektor Markus Schön den Umgang der Stadt Krefeld und ihrer Bürgerinnen und Bürger mit den Geflüchteten aus der Ukraine. Die Statistik bestätigt das: Laut der nach Kommunen aufgeschlüsselten Verteil-Statistik hat Krefeld seine kommunale Verpflichtung zur Geflüchteten-Aufnahme zu 160 Prozent erfüllt – also übererfüllt. Damit aber soll bald Schluss sein. Gegenüber unserer Zeitung verlangt Schön jetzt von der NRW-Landesregierung, die aus der Ukraine geflüchteten Menschen anders zu steuern und deutlich gleichmäßiger als bislang auf die verschiedenen Kommunen zu verteilen. „Wir fordern die Landesregierung auf, durch gewöhnlichen Dirigismus eine gleichmäßigere Verteilung hinzubekommen“, sagt Markus Schön. Die Stadt Aachen, die mit 208 Prozent Erfüllungsquote an der Spitze der Aufnehmer-Städte in NRW liege, habe jetzt einen Aufnahmestopp verhängt, sagt Schön vielsagend.