Jahresrückblick Was die Menschen 2018 über Krefeld wissen wollten: Platz 11-20
Platz 11: Königshof Krefeld
Mit knapp 8000 Einwohnern zählt Königshof in Krefeld zu den kleineren Stadtteilen. Dennoch zieht Königshof Krefeld im Internet viel Interesse auf sich und landet beim Google-Suchwort-Ranking mit Platz elf ziemlich weit vorne. Woran das liegen mag, ist nur zu vermuten. Doch beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass es Vieles in dem Stadtteil zwischen Krefeld-Süd und Fischeln gibt, das auch für Auswärtige von Interesse sein kann.
Da ist zunächst einmal die Klinik Königshof. Sie ist eine Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie mit einem ambulanten Zentrum, die viele Menschen mit psychischen Problemen und Suchtverhalten nutzen. Und da sie das Stigma der früheren Nervenheilanstalten schon lange abgelegt hat, ist das Internet für Hilfesuchende und Angehörigen die erste Informationsquelle. Anstelle der alten Technikzentrale, ehemaliger Stallungen und des alten Wirtschaftsgebäudes ist in den vergangenen zwei Jahren ein dreigeschossiger Anbau für 80 Betten auf dem Klinikgelände entstanden. Und damit neuer Platz für einen Zweibettzimmer-Hotelstandard, moderne Nasszellen und eine Privatstation. Im Herbst dieses Jahres ist er eingeweiht worden.
In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Brauerei Königshof. Der Name des Stadtteils stand Pate. 2003 wurde sie in den Räumen der früheren Wirichs-Brauerei gegründet – und schreibt seither Erfolgsgeschichte. Seit Mitte dieses Jahres vertreibt sie auch Bügelflaschen. „Die Gebindeart mit Bügelverschluss ist wieder in. Über Jahre gab es sie kaum“, sagt Frank Tichelkamp, Prokurist und Verkaufsleiter der Brauerei Königshof. Da sie eine informative Seite im Internet über ihre Biere hat, wird sie wohl häufiger angesteuert.
Der Bürgerverein Königshof Krefeld tut sein übriges dazu. Im Jahr 2017 wurde er zum beliebtesten Bürgerverein Krefelds gewählt, Neuigkeiten erfahren die Königshofer über dessen Internetseite. Sportlich ist der Stadtteil stark aufgestellt. Der Handballverein DJK Adler Königshof mit seiner Herren-, Damen- und Jugendabteilung ist ebenso erfolgreich wie die Billard-Freunde Königshof 1952 und die Tischtennis-Freunde Rhenania Königshof 1950. (yb)
Platz 12: Schwimmbad Krefeld
Schwimmen gehört wohl zu einem der wenig erfreulichen Themen für Krefeld im Jahr 2018. Gerade erst für 90 000 Euro saniert, muss die Stadt das Naturfreibad in Hüls wegen gefährlich trüben Wassers nach nur drei Tagen Ende Juni wieder schließen. Und das im Hitzesommer 2018 mit regelmäßigen Rekord-Temperaturen weit über 30 Grad Celsius. Dabei bleibt es nicht: Immer wieder muss im Sommer das Wasser wegen Eintrübungen ausgetauscht werden, auch während der Sommerferien. Nach Angaben der Stadt wurden etwa Mitte Juli zu viele Schwebstoffe vom Grund aufgewirbelt, sodass die Wasserqualität nicht mehr der Norm entspricht. Die erforderliche Sichttiefe, die laut Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau in Naturfreibädern bei 1,80 Meter liegen muss, wurde im Hülser Bad nicht mehr erreicht. In diesem Fall wären die Betreiber im Falle eines Unfalls nicht mehr versichert. Das Hülser Bad schließt und öffnet und schließt. Bei der WZ-Diskussionsrunde in Hüls wird dann deutlich: Das Naturbad ist normales Freibad klassifiziert, was die Richtlinien bezüglich Sichttiefe verschärfe. Sportdezernent Markus Schön versprach daraufhin, bei der Unteren Wasserbehörde zu beantragen, das Naturbad auch als solches zu klassifizieren.
Doch damit ist mit dem Ärger um Krefelds Schwimmbäder noch nicht Schluss. Ende August kommt die nächste Hiobsbotschaft aus dem Rathaus: Das Badezentrum Bockum muss nach den Sommerferien geschlossen werden. Gutachter hatten während geplanter Sanierungsmaßnahmen Alarm geschlagen, weil die Standsicherheit von zwei Wänden im Hallenbad gefährdet war. Sportdezernent Schön zog die Reißleine und wollte das Bad für Schul- und Vereinsschwimmspor sofort schließen. Doch dazu kam es dann doch nicht: Die Reperaturarbeiten konnten während des laufenden Schwimmbetriebs durchgeführt werden – bis zuletzt. Anfang Dezember musste das Bockumer Hallenbad dann tatsächlich geschlossen werden: Legionellen-Alarm. Bei einer Routine-Kontrolle seien erhöhte Werte im Wasser festgestellt worden, wie die Stadt mitteilte. Bis die Ursache gefunden sei, können mehrere Wochen vergehen. Die Bakterien können grippeartige Beschwerden bis hin zu Lungenentzündungen auslösen. (ckd)
Platz 13: Wohnstätte Krefeld
Liegt es an den knapp 8800 Wohnungen, die die Wohnstätte Krefeld in ihrem Portfolio hat, an den zahlreichen großen Bauprojekten in der Innenstadt, in Gartenstadt, Oppum und künftig auch in Fischeln oder daran, dass sie die Namensrechte einer Tribüne im König-Palast (künftig Yayla-Arena) in diesem Jahr gekauft hat – oder an allem zusammen? Die Wohnstätte Krefeld landet bei dem Google-Suchwort-Ranking auf Platz 13 noch vor der Burg Linn und dem Rathaus.
Großbaustellen wie die Ostwall-Passage und der neue Verwaltungssitz der Wohnstätte AG am Standort der früheren Werkkunstschule prägen die sich rasant verändernde Innenstadt. Nach einem zwischenzeitlichen Baustopp wegen eines Rechtsstreits, ist im vergangenen November mit etwas zeitlicher Verzögerung der neue Verwaltungssitz bezogen worden. Auch die Ostwall-Passage wächst nun zusehends in die Höhe.
Bis zum Jahr 2019 baut die Wohnstätte im Stadtgebiet 530 neue Wohnungen. „230 davon öffentlich gefördert“, betont Geschäftsführer Thomas Siegert. „Wir kommen dem Auftrag nach, adäquate Wohnungen für einkommensschwache Krefelder zu bauen“, betont er. Zuletzt hat die Wohnstätte zweistellige Millionen-Beträge in die Modernisierung des Stadtteils Gartenstadt gesteckt. Inzwischen ist sie in Oppum aktiv, wo sie die alten Obdachlosen-Unterkünfte abgerissen hat. In einem ersten Bauabschnitt baut sie an der Herbertzstraße für mehr als 13 Millionen Euro 50 Mietwohnungen in sechs Häusern mit einer Tiefgarage.
Auch in dem geplanten Wohngebiet Fischeln-Südwest wird die Wohnstätte künftig aktiv sein. Auf dem 23,5 Hektar großen Areal südwestlich von Willicher Straße und Hannixweg sind 517 Wohnungen geplant. Im ersten Bauabschnitt sollen 160 Wohneinheiten entstehen, rund ein Drittel in Mehrfamilienhäusern; die anderen zwei Drittel in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Grundstücke für den ersten Bauabschnitt sind zu 95 Prozent im Besitz von Stadt und Wohnstätte, die auch die Vermarktung übernimmt. Da neue, moderne Wohnungen und Baugrundstücke Mangelware in Krefeld sind, wird die Wohnstätte deshalb vermutlich häufig gegoogelt. (yb)
Platz 14: Streik Krefeld
Mehr Geld und faire Arbeitsbedingungen, dafür haben Arbeitnehmer im vergangenen Frühjahr bundesweit gekämpft. Die Krefelder Warnstreiks im April 2018 schaffen es damit auf Platz 14 der Google-Hitliste. Die, die etwa am 20. April in Krefeld im mitgehen, arbeiten in den Kindertagesstätten, Seniorenheimen, der Stadtverwaltung, der Sparkasse. Mitarbeiter der Stadt fordern mehr Geld und eine bessere Altersvorsorge, einer der Streikenden sagt damals: „Der Öffentliche Dienst hinkt der Privatwirtschaft doch hinterher. Wir brauchen gute Arbeitsbedingungen, auch für Azubis.“
Auch in Krefelds Kitas ist die Stimmung Anfang des Jahres schlecht. Eine Erzieherin berichtet, in ihrer Gruppe gebe es nur eine Vollzeitstelle. Sie fordert: „Die Arbeit soll gut honoriert werden. Sie ist mehr und intensiver geworden.“
Die Situation ist angespannt. Bereits bei einem Warnstreik zwei Wochen zuvor waren in Krefeld Nahverkehr und Kindertagesstätten betroffen. Philipp Einfalt, Vorstandsvorsitzender der Krefelder Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie Ortsvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), erklärte damals: „Der Streik richtet sich nicht gegen Eltern und ihre Kinder. Es geht um eine angemessene Lohnerhöhung für die Beschäftigten in den Kitas und für den gesamten öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro — das klingt viel, ist aber notwendig, um die pädagogische Arbeit angemessen zu bezahlen, gerade vor dem Hintergrund des großen Fachkräftemangels in den öffentlichen Kitas.“ Nur durch gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung könnten junge, motivierte Menschen für die Sozial- und Erziehungsberufe gewonnen werden.
Kurz nach den Streiks Ende April gibt es in der dritten Tarifrunde einen Durchbruch: Gewerkschaften und Arbeitgebervertreter einigen sich auf durchschnittlich 7,5 Prozent mehr Lohn, für untere Gehaltsgruppen – etwa in der Verwaltung – gibt es zudem eine Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro. „Wir sehen darin insgesamt eine Attrakttivitätssteigerung des Öffentlichen Dienstes“, resümiert Gewerkschafter Philipp Einfalt. (ckd)
Platz 15: Rathaus Krefeld
Wer bei Google nach „Rathaus Krefeld“ sucht, wird in jedem Fall fündig – die Trefferliste ist lang. Und sie ist vielfältig, bietet Raum für Spekulationen. Öffnungszeiten und der telefonische Draht zur Stadtverwaltung am Von-der-Leyen-Platz 1? Bitteschön. Die offizielle Webseite? Direkt darunter. Erinnern Sie sich noch: Zuletzt rückte das Rathaus wegen eines brennenden Papiermülleimers in einer Toilette Mitte Dezember in die Schlagzeilen. Verletzt wurde bei dem Brand mit starker Rauchentwicklung niemand.
Die Tiefgarage des Rathauses hat, ähnlich wie die unterm Seidenweberhaus, nicht unbedingt Vorzeigecharakter: Rachid Jaghou, Leiter des Fachbereichs Gebäudemanagement, versucht daher auch erst gar nicht, die Ist-Situation zu beschönigen. „Es stinkt in den Treppenhäusern nach Müll und Urin, die Orientierung in dem Komplex fehlt, beim Betreten der Tiefgarage haben die Nutzer — 980 Dauer- und rund 500 Tagesparker — ein unsicheres Gefühl“, sagt Jaghou zur Situation vor Ort. Gut zwei Millionen Euro will die Stadt nun für Sicherheit und Sauberkeit investieren: Bis zum Sommer 2020 sollen die Beleuchtung verbessert, für Autofahrer und Fußgänger ein Leitsystem eingerichtet, die Videoüberwachung auf die Treppenhäuser ausgedehnt und die Zugänge erneuert werden. Der Rat hat dem ersten Bauabschnitt zur Sicherung der städtischen Tiefgarage Mitte Dezember zugestimmt.
Und dann gibt es natürlich noch den Sturm auf das Rathaus, bei dem der Oberbürgermeister alle Jahre wieder seinen Amtssitz gegen Krefelds Narren verteidigen muss – immer wieder mit mäßigem Erfolg. In diesem Sinne: Krefeld, helau! ckd
Platz 16: Hammer Krefeld
„Du bist hamma“: Mit ihrem Lied hat es die Band Culcha Candela 2007 in die Offiziellen Deutschen Charts geschafft. Das Wörtchen hat sich mittlerweile ja auch – der Populärkultur sei dank – zu einem netten Kompliment entwickelt. Auch wenn es einem im ersten Moment nicht einleuchten mag, warum ein Hammer etwas positives sein sollte. Denn jeder, der schon einmal einen in der Hand hatte, wird sich irgendwann in der Vergangenheit diesen mit Sicherheit auch mal auf den Finger gehauen haben. Wer das noch nicht erleben durfte – das kommt noch. Und dann ist der Hammer nicht mehr hamma.
Doch um was geht es hier eigentlich? Um den Hit einer Hip-Hop-Band? Tja, schön wär’s. Nein, es geht um Platz 16 der Krefeld-Google-Suche. Die hat nämlich „Hammer“ ergeben. Die Besonderheit des Fachmarktes für Heim-Ausstattung erschließt sich einem im ersten Moment nicht. Auch nicht im zweiten. Und ehrlich gesagt, auch nicht im dritten.
Dafür eröffnet die Google-Suche, wenn wir schon bei dem Thema sind, nach etwa zehn Minuten, dass der Markt unter Bezirksleiter Frank Meyer am Niederrhein expandieren möchte. Unter wem? Richtig gelesen. Frank Meyer. Damit ist aber nicht Krefelds Oberbürgermeister gemeint, der Name scheint bundesweit doch recht gängig zu sein. Ob das der Grund für die Suche nach „Hammer Krefeld“ ist, bleibt zu bezweifeln. Vielleicht hat jemand eine Idee? Dafür wären wir Ihnen, liebe Leser, dankbar. mmp
Platz 17: Burg Linn Krefeld
Die Festung mit Ursprung im zwölften Jahrhundert ist nun in doppelter Hinsicht das meistbesuchte Museum in Krefeld: in analoger Hinsicht, schließlich wurde Mitte Januar bekanntgegeben, dass knapp 50 000 Menschen im Jahr 2017 das Museum besucht haben. Und eben in digitaler Hinsicht, denn Burg Linn gehört zu den Internet-Suchbegriffen mit den stärksten Zuwächsen in Krefeld. Flachs- und Weihnachtsmarkt in historischer Kulisse sind zwei Gründe für die vielen Anfragen, hinzu kommen die Ausstellungen im Jahr 2018: Da war zunächst „Die letzte Reise“, eine Schau, die sich mit der Frage beschäftigte, wie sich Jenseitsvorstellungen verändert haben. Die zehn Stationen begannen mit einem eisenzeitlichen Hügelgrab, gingen über römische Gräber und die alten Kirchhöfe zu neuzeitlichen Vorstellungen nach Aufklärung und den großen Fortschritten in den Naturwissenschaften.
Zwischen Mai und November waren unter dem Titel „Buchschätze“ ausgewählte Stücke aus der „historischen Bibliothek“ des Hauses zu sehen, darunter eine alte Lutherbibel und Teile des „Atlas maior“ von Johann Blaeu aus dem Jahr 1662.
Für die jüngsten Treffer hat die aktuelle Ausstellung „Mit dem Selfie in die Römerzeit“ gesorgt, die Mitte November eröffnet wurde. Durch einen 3D-Effekt können die Besucher Teil von 16 großformatigen Szenen werden. Die Bilder zeigen den Alltag im alten Rom und sind ohne den Besucher unvollständig. Zu jedem Bild gibt es eine Vitrine mit einem Originalfund und die passenden Erläuterungen. Wer sich so in die Antike begibt, kann davon ein Selfie oder ein ganz normales Foto machen und so dafür sorgen, dass Burg Linn auch weiter ein digitales Thema bleibt. che
Platz 18: Brand Krefeld
Zwei Wörter und mal eben rund zwölf Millionen Ergebnisse. Ob ein kleiner Schwelbrand, ein Kleinrand, ein Mittelbrand, ein Großbrand, ob ein Haus brennt, eine Produktionsstätte Opfer eines Brandes wird, ob Tiere, gar Menschen zu Schaden oder zu Tode kommen – all das sind zu aller erst Nachrichten aus dem nahen oder weiteren Umfeld, direkt verbunden mit Assoziationen. Denn mit dem Feuer ist es wie mit dem Wasser. Ohne Feuer gäbe es diese Welt nicht. Und somit ist es ständiger Begleiter im Leben eines jeden Menschen. Und so lange er die Kontrolle darüber hat, ist alles gut. Entgleitet sie ihm, droht Ungemach, bis hin zu einer Katastrophe. Oder sie wird womöglich abgewendet, weil jemand aufmerksam war, hilfsbereit. Auch das sind dann die Geschichten, die besonders berühren.
Wie jene im August dieses Jahres, als ein 14 Jahre altes Mädchen mit ihrem Mut zur Lebensretterin für eine Mutter und ihr sechsjähriges Kind wurde. In einer Dachgeschosswohnung hatte es gebrannt. Die Mutter und das Kind hatten sich aus dem Fenster auf die Dachschräge geflüchtet. Vom Nachbarhaus aus zog Zoe Karg die beiden zu sich herüber und half ihnen auf einen sicheren Balkon. Die Rettungskräfte lobten das beherzte Vorgehen der 14-Jährigen: „Das vorbildhafte Eingreifen hat vermutlich Menschenleben gerettet oder zumindest schlimmere Verletzungen von Mutter und Kind durch einen möglichen Sturz vom Dach verhindert.“ Zoe hatte erst den Jungen auf den rettenden Balkon gezogen, dann der Mutter geholfen, in Sicherheit zu kommen. Später sagte sie: „Ich hab’ zuerst einen lauten Knall gehört und danach Schreie auf der Straße und aus dem Fenster.“ Als die Feuerwehr eintraf, schlugen schon Flammen aus dem Dach. ste
Platz 19: Schmolz und Bickenbach
Am 21. November hält Krefeld den Atem an. Die Feuerwehr berichtet um 13.58 Uhr: In der Gießerei Schmolz und Bickenbach hat es eine gewaltige Explosion gegeben. Eine schwarze Rauchsäule steigt über dem Gebiet an der Hülser Straße auf und zieht in Richtung Hüls. Bei den meistgesuchten Google-Begriffen landet der Name der Gießerei auf Platz 19.
Weil die Ausmaße des Unglücks zunächst nicht klar sind, werden 60 Einsatzkräfte zu dem Unglücksort gerufen. Die Rettungskräfte können die Lage vor Ort nur schwer einschätzen. Erst ist von mehreren Schwerverletzten die Rede, dann soll doch niemand bei dem Unglück verletzt worden sein. Weil das Gelände aber so weitläufig ist, dauert es Stunden, bis klar ist, dass drei der 21 in der Zeit der Explosion in der Halle befindlichen Mitarbeiter giftige Rauchgase eingeatmet haben könnten.
Erst um kurz vor Mitternacht kann die Feuerwehr ihre Arbeit einstellen. Zur Ursache des Unglücks erklärt das Unternehmen gegenüber der WZ: „Erste Erkenntnisse sprechen dafür, dass es durch einen nicht vorhersehbaren physikalischen Effekt zu einer Verpuffung im Schmelzofen mit Beschädigung der Schutzeinfassung des Ofens gekommen ist.“ Ganz ähnlich, als wenn heißes Öl und Wasser aufeinander treffen. Daraus resultierend habe der flüssige Stahl die Leitungen des Kühlkreislaufes beschädigt. Die geringe Menge spritzender Stahl habe einen Dachbrand auf einer Fläche von etwa 60 Quadratmetern ausgelöst. Styroporteile und Dachbedeckung seien in Brand geraten. hoss
Platz 20: Marienschule Krefeld
„Erfolgreich lernen in christlicher Orientierung“ — mit diesem Leitspruch wirbt die Marienschule auf ihrer Webseite. Das Innenstadt-Gymnasium hat es sich daneben auf die Fahne geschrieben, Begabungen — egal ob in Politik, Naturwissenschaften oder Sprachen — gezielt zu fördern und wurde dafür bereits 2007 mit dem Gütesiegel Individuelle Förderung des Landes NRW ausgezeichnet. 1885 im Krefelder Stadtzentrum gegründet, wird das Gymnasium in Ursulinentradition heute von einer Stiftung geführt. Damit ging im Frühjahr 2018 eine Ära zu Ende – ein Ereignis, das der Marienschule auf der Hitliste der 20 in diesem Jahr am meisten im Zusammenhang mit Krefeld gegoogleten Begriffe den 20. Platz beschert.
Der Orden der Ursulinen vom Calvarienberg in Ahrweiler hat ein Nachwuchsproblem. Eintritte in die Gemeinschaft hat es seit 20 Jahren nicht mehr gegeben; Schwestern, die früher als Lehrerinnen beschäftigt waren, können sich das heute nicht mehr leisten. Deshalb hat sich der Orden dazu entschieden, die Trägerschaft für die Marienschule aufzugeben und die Bildungseinrichtung in eine selbstständige Stiftung kirchlichen Rechts zu übergeben. Um die Zukunft der Schule zu sichern und eine Gesellschaftsform für das einzige christliche Gymnasium in Krefeld zu finden.
Die Ausrichtung „Erfolgreich lernen in christlicher Orientierung“, die die Marienschule auszeichnet und gleichzeitig von staatlichen Schulen abhebt, soll erhalten bleiben. Das betrifft auch die Schwerpunkte „Werte-Erziehung“ und „geschlechtsspezifische Erziehung“ der Kinder sowie die „individuelle Förderung.“ Immer noch bietet die Lehranstalt an der Hubertusstraße jährlich eine reine Mädchenklasse an — in Tradition als frühere Mädchenschule. Eine Ursuline unterrichtet derzeit noch an dem Gymnasium. Im Kuratorium der Stiftung stellen nun drei Schwestern die Mehrheit, neben einem Juristen und einem Wirtschaftsprüfer. ckd
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Zuletzt aktualisiert:
26.12.2018