Firma Specht: Mit dem Moped ging’s zum Kunden
Der Familienbetrieb Bruno Specht feiert 50-jähriges Bestehen.
Krefeld. Wenn ein Familienbetrieb 50 Jahre lang existiert, gibt es reizvolle Anekdoten, die an einem solchen Festtag neben all den vielen Glückwünschen übermittelt werden. So berichtete Bruno Specht sen., wie er 1959 direkt nach erfolgreicher Meisterprüfung den Ein-Mann-Betrieb im Installations- und Klempnerhandwerk gründete.
Erstes Fortbewegungsmittel war ein Moped mit Anhänger, erster Firmensitz die Wohnung der Mutter in Oppum. Die erste Mitarbeiterin ist die heutige Ehefrau Erika. Der erste Mitarbeiter ist Werner Tacken, der nach 39 Berufsjahren ausgeschieden ist und sich gerne daran erinnert, dass er das beste Trinkgeld nach Sanitärarbeiten im Bordell an der Mühlenstraße erhalten hat. "Meine ersten Kunden waren Kirmesleute am Sprödentalplatz, in deren 30 Wagen ich Kamine eingebaut habe", sagt der Senior.
Bruno Specht jun. übernahm den Heizungs- und Sanitärbetrieb von seinem Vater offiziell 2001, leitete ihn aber bereits als technischer Geschäftsführer seit 1994. Der Betriebswirt des Handwerks erhielt aus den Händen von Innungsobermeister Wolfram Steinmetz und Geschäftsführer Jens Wenglarz von der Kreishandwerkerschaft die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Düsseldorf überreicht. Bürgermeisterin Jutta Pilat überbrachte die Glückwünsche der Stadt und stellte heraus, dass gerade der Mittelstand für Wohlstand, Arbeits- und Ausbildungsplätze sorge. So hat der Ausbildungsbetrieb heute zehn Mitarbeiter, davon zwei Auszubildende, und bereits 50 Lehrlinge in den 50 Jahren ausgebildet. Darunter befinden sich auch Meister, die heute selbst Betriebe führen.
Bürgermeister Bernd Scheelen war als langjähriger Kunde zu Gast und berichtete, dass er vor 20 Jahren nur deshalb gemütliche Weihnachten erlebte, weil die Heizung trotz der Festtage repariert wurde.
Firmenchef und Familienvater Bruno Specht jun. ist zuversichtlich, das Geschäft auch in Zukunft erfolgreich zu führen. Dazu trügen die zumeist langjährigen Mitarbeiter aber auch die steigenden Energiepreise bei, was zum Einbau energetisch günstiger Heizungsanlagen und Techniken führe. Deshalb habe der Betrieb als einer der ersten 90 Innungsbetriebe in Krefeld auf alternative Energien gesetzt. So wurde bereits in den 70er Jahren das Wohn- und Geschäftshaus mit Wärmepumpe und Solaranlage ausgerüstet. Jetzt habe man das Gebäude am Krützpoort komplett saniert und mit Wärmepumpen-Heizungsanlage ausgestattet - als Musteranlage für fortschrittlichen Energieeinsatz. Auf dem Dach ist eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung installiert.