Königshof: Alle Biersorten ständig im Blick
Serie "Zukunft durch Industrie": Brau- und Malzmeister Markus Schneider ist bei der Brauerei für die Qualitätssicherung zuständig.
Krefeld. Er ist einer der Männer „der ersten Stunde“. Brau- und Malzmeister Markus Schneider war dabei, als vor zehn Jahren die Brauerei Königshof an der Obergath 68-112 ihren Betrieb aufnahm. Heute ist er zuständig für die Produktionsplanung, Qualitätssicherung inklusive Qualitätsmanagement und Zertifizierungen, Rohstoffbeschaffung, Kommunikation mit Kunden und Reklamationen.
In der Brauerei mit insgesamt 50 Beschäftigten arbeiten insgesamt vier Braumeister und neun Brauer. Schneider ist auch Stellvertreter von Diplom-Braumeister Georg Schroers. Nach seiner Ausbildung hat er als Brauer gearbeitet und in München in zwei Semestern den Meister gemacht.
Von sonntags bis freitags wird in der Brauerei in drei Schichten rund um die Uhr gearbeitet. Schneiders Tag beginnt in der Regel um 5.30 Uhr, Gleitzeit ist möglich. Dann erfährt er in der Produktionsbesprechung, was in der Nacht gewesen ist, und bespricht mit der Frühschicht, was an dem Tag gemacht wird. Danach checkt er seine E-Mails.
„Jeder Tag ist ein neues Abenteuer“, sagt Schneider. „Wir haben unsere Tagesplanung, dann kann etwas Unvorhergesehenes kommen, da wir flexibel auf Kundenwünsche reagieren.“
Nach den Mails geht es mit Georg Schroers an die Verkostungen, erst danach werden die Produkte freigegeben.
Sein Weg führt ihn auch regelmäßig ins brauereieigene Labor, wo zwei Kollegen mit Probenanalysen beschäftigt sind. „Aus den insgesamt 51 Tanks werden nach der Frischbefüllung entsprechend dem Prüfplan an verschiedenen Stationen mehrere Proben genommen.“
Vom Labor geht es in das Sudhaus. Das wurde seinerzeit komplett umgerüstet, der Brauprozess läuft vollautomatisch, die Brauer kontrollieren den Ablauf in der Schaltwarte auf Bildschirmen. „Bei größeren Problemen kann ich mich von zuhause aus übers Handy einwählen und reagieren“, beschreibt Schneider den Stand der Technik. „Der Ausbildungsberuf Brauer hat sich weiterentwickelt: Heute geht es auch um Prozesstechnik sowie um elektrotechnische und mechanische Ausbildungsbereiche.“
Nach der Schaltwarte im Sudhaus geht er in den Gärturm. Dort folgt ein Kontrollgang durch den sogenannten Rohrzaun. Nach dem Kontrollgang wird er Besuch begrüßen: Zweimal in der Woche trifft er sich mit externen Beratern. Dabei geht es um das Qualitätsmanagement, das er betreut. Die Brauerei ist mehrfach im Bereich Lebens- und Futtermittel zertifiziert und hat schon etliche DLG-Goldmedaillen für die Qualität ihrer Produkte gewonnen.
Für den Nachmittag stehen die anfallenden Bestellungen für die Produktion an sowie die Bestandsführung: Malze zum Beispiel, Filtermittel, Hopfen. Zwei- bis dreimal im Jahr fährt er zudem alle Anlagen selber, um eventuelle Schwachstellen zu suchen und um die Anlagen technisch weiterzuentwickeln.
Die Aufgabengebiete sind zwischen Georg Schroers und ihm klar aufgeteilt, einer von beiden muss bei der Produktion immer vor Ort sein. „Das klappt gut, wir sind ein gutes Team“, sagt Schneider. Im Dezember/Januar folgt die Umrüstung der Filtration. Dann ist die Brauerei komplett umstrukturiert auf die Entwicklungsstufe S 7 — „das Neueste vom Neuen“, sagt Markus Schneider.