Kraftwerk: Bayer und Trianel wollen Forderungen erfüllen

Bisher war die Abschaltung aus kartellrechtlichen Gründen nicht möglich gewesen.

Krefeld. Bayer und Trianel wollen wesentliche Forderungen der Krefelder Politik beim Bau eines Steinkohlekraftwerks in Uerdingen umsetzen. Das haben Chemiepark-Chef Stefan Dresely und der Geschäftsführer des möglichen Bauherrn, Martin Hector von Trianel Power, am Freitag Morgen bei einem Pressegespräch bekräftigt.

Chemiepark-Betreiber Currenta (früher Bayer Industry Services) ist demnach bereit, die Zusage zur Abschaltung alter Kohlekessel schriftlich zu garantieren. Dies sei bislang aus kartellrechtlichen Gründen nicht möglich gewesen, so Dresely. Nach einer Prüfung durch die renommierte Anwaltskanzlei Clifford Chance sind diese Bedenken offenbar ausgeräumt.

Die Einhausung des Kohlelagers und aller Transportbänder hatte Trianel bereits zugesagt. Die Anlieferung soll am Rhein in Höhe des Chemieparks erfolgen. Für einen Umschlag müsste dann der Hafen um gut 300 Meter Richtung Norden erweitert werden, was einen Antrag der Stadt bei der Bezirksregierung erforderlich macht.

"Der Chempark wird einen solchen Antrag unterstützen, denn diese Variante der Kohleanlieferung vor Ort ist ökologisch und ökonomisch vernünftig", sagt Dresely. Damit würde der Hafen Krefeld den erforderlichen Kai vor dem Chemiepark bauen und betreiben. Voraussetzung ist, dass die Stadt der Errichtung der Kohlelagerung neben dem Kraftwerk zustimmt und den notwendigen Kohletransport über ihre Grundstücke gestattet.

Hector wartete auch mit der Aussage auf, der energetische Wirkungsgrad des Kraftwerks sei technisch auf mehr als 60 Prozent steigerbar. "Ein absoluter Spitzenwert", sagte er. Nach Meinung von Dieter Porschen, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, dürfte einer breiten Zustimmung in der Krefelder Politik nun nichts mehr im Wege stehen. Er bezeichnete das Projekt als extrem wichtig für die Stadt. "Ich kann mich nicht erinnern, dass es hier jemals eine Investition von einer Milliarde Euro gegeben hat", sagte er und sprach von einem Konjunkturprogramm für die Region.

Die Krefelder CDU will am Freitag Nachmittag erneut zum Thema Kraftwerk beraten und wird sich am Abend bei einer Pressekonferenz positionieren. Die SPD hatte sich bereits für das Kraftwerk ausgesprochen, daran allerdings Bedingungen geknüpft, die Currenta und Trianel nun erfüllen wollen. Von der FDP gab es ein uneingeschränktes Ja, während die Grünen ein Steinkohlekraftwerk komplett ablehnen.