Von einer leichten Entspannung im dritten Pandemiejahr spricht Alain Michelis schon. Ein Gefühl der Erleichterung aber macht sich beim Luxemburger und Inhaber des Hotel Benger am Bockumer Platz noch nicht breit. Man hat gelernt, demütig zu bleiben in der Krise. Und die ist ja auch wegen der Umstände und Folgen des Ukraine-Krieges nicht ausgestanden. Und ab dem Herbst schlägt das Virus wieder zu? Sehr wahrscheinlich ist das, wenn man den Fachleuten lauscht. In der Krefelder Hotelbranche zumindest hört man kaum bis wenig Optimismus in diesen Tagen, auch wenn die Nachfrage wieder gestiegen ist. „Jetzt ist das Material das Problem“, sagt Michelis. Heißt: Die Dauer der Übernachtungen ist kürzer, weil Facharbeiter wie Monteure, die oft seine Zimmer für ein paar Nächte nutzen, früher abreisen müssen, weil es auf den Baustellen wegen Lieferengpässen nicht vorangehe. „Dafür habe ich doppelt so viel Bettwäsche“, erzählt er. Was die Auslastung seines Hotels angeht, habe er etwa 80 Prozent des Vor-Corona-Niveaus erreicht. „Ich denke jetzt darüber nach, was noch auf mich zukommen könnte“, sagt Alain Michelis. Eine ungewisse Zukunft stehe an. „Man lebt in den Tag hinein“, beschreibt er die Abläufe. Sparmaßnahmen hat er noch keine getroffen. Im Hotel Benger wird mit Fernwärme geheizt. Mitarbeiter will er nicht kündigen. „Ich hoffe, dass es gut geht.“
Tourismus Hoteliers spüren noch Zurückhaltung
Zwar steigen die Buchungszahlen wieder für Übernachtungen, doch das Niveau wie vor der Pandemie ist noch nicht in Sicht
03.08.2022
, 07:00 Uhr