Ein sauberes und bunteres Erkrath - Sprühen für die schönere Stadt
Künstler, Bürger und Politiker haben sich am Samstag für ein sauberes und bunteres Erkrath engagiert.
Erkrath. Farbe auf den Beton, Blumen an die Straßenränder und vor allem Müll aus den Gebüschen holen — für den Bürgeraktionstag am Samstag haben sich Gruppen und Vereine überall in Erkrath engagiert. „Wir machen die Weiterentwicklung des Dreck-Weg-Tags“, sagte Mitorganisator Bernd Herrmann vom Arbeitskreis Tourismus in Erkrath (AkTiE).
Einen Kandidaten für das Maskottchen der Aktion steuerte Malerin Iwona „Anowi“ Sdunek bei: Ihr Bild eines Neandertalers im Tigerfell mit zwei Farbsprühdosen schmückt jetzt die Stützmauer neben der Einfahrt zu Willi Schaefers Autowaschanlage an der Röntgenstraße.
Gegen Mittag sahen die dunklen Augenhöhlen noch sehr nach Sonnenbrille aus: „Bei den Details muss ich gleich mal die Jungs fragen. Ich arbeite sonst nicht mit Sprühdosen“, sagte Sdunek, rückte ihre Schutzmaske zurecht und griff zur nächsten Farbe. „Die Jungs“ sind Profi-Sprayer aus Wermelskirchen und Wuppertal. Sie sprühten Automotive auf einen Hintergrund aus schäumenden Wellen.
Der Verein Unterfeldhaus-Aktiv verteilte derweil Blumensamen am Einkaufszentrum Neuenhausplatz. Bürger sollen die Sommerblumen entlang der Straßen und Wege aussäen — einige taten das bereits am Samstag. Und die Grünen stellten im Supermarkt am Hochdahler Markt ein Büchertauschregal auf.
Die meisten Aktionen standen unter der Überschrift Frühjahrsputz. „Wir reinigen alle Park-and-Ride-Parkplätze“, sagte Mitinitiator Udo Kampschulte. Die Stadt habe Kehrmaschinen zur Verfügung gestellt.
Regina Wedding und ihre Parteifreunde von der CDU Hochdahl sammelten am Millrather Bahnhof drei Säcke Unrat ein, in Alt-Erkrath fegten Marc Hildebrand (CDU) und Volker Teich (SPD) den Parkplatz gegenüber des Rathauses. „Man muss sich mal vorstellen, was man für einen Eindruck von der Stadt bekommt, wenn man von außerhalb als Gast zu einer Hochzeit hierher fährt“, sagte Herrmann.
Zwischen Laubresten und Plastiktüten fand Teilnehmer Volker Dittmer eine Versicherungskarte: „Da hat vielleicht jemand ein geklautes Portemonnaie weggeworfen. Ich habe auch eine Spritze gefunden. Es ist nicht eindeutig, für was die war. Jedenfalls bin ich jetzt vorsichtig.“
Bernd Herrmann zog eine positive Bilanz. „Wir sind superzufrieden“, sagte er. Die Aktionen wolle die AkTiE fortsetzen. Mit dem Landesbetrieb Straßen NRW sei vereinbart worden, das Unterholz entlang der Hauptstraßen von Müll zu befreien. „Jetzt, wo die Büsche zurück geschnitten sind, sieht man den Dreck“, sagte Kampschulte. Ansehnliches Graffiti solle mehr Platz bekommen — auf Stromkästen und auf Lärmschutzwänden an der Autobahn A 46. Kampschulte: „Wir suchen noch Erkrather Motive aus.“