Wer am Samstag gegen 11 Uhr den nördlichen Teil der Sandheider Straße befährt, wird auf Höhe der Hausnummer 39 eine Gruppe demonstrierender Anwohner mit ihren Schildern sehen. Vermutlich wird auf einigen zu lesen: „Hier gilt Tempo 30“ oder „Autofahrer haltet Euch an die Geschwindigkeitsbegrenzung“. Initiiert wurde die bevorstehende Aktion durch das Ehepaar Hye-Won und Dirk Weidekamp, die seit 2021 mit ihren beiden Grundschulkindern Anwohner des Straßenabschnitts sind. Dirk Weidekamp ist in dem Haus, das die Familie nach dem Tod seines Vaters übernommen hat, aufgewachsen und erinnert sich an Zeiten, als das kurze Stück zwischen Immermann- und Karschhauserstraße „eigentlich nur von den Anwohnern befahren wurde“. Diese Zeiten sind seiner Auskunft nach schon seit Jahren vorbei. „Ich habe meinen Vater, als er noch hier wohnte, regelmäßig besucht. Auch da konnte ich schon beobachten, wie dieser Abschnitt von immer mehr Autofahrern und Lieferfahrzeugen mit Ziel Hochdahler Markt oder die Wohngebiete in der Schilds- und Sandheide genutzt wurde und wird.“ Zum Leidwesen des Ehepaars und der anderen Anwohner halten sich viele Fahrer nicht an die vorgeschriebene Begrenzung auf 30 Stundenkilometer. „Mich hat vor Kurzem auf dem kurzen Stück zwischen zwei Pflanzkübeln, die auf der Fahrbahn stehen, um neben den Schildern für das Einhalten der Geschwindigkeitsbeschränkung zu sorgen, ein ‚Rennfahrer‘ mit mindestens 70 Stundenkilometer überholt. Dabei zeigte er mir noch den berühmten Vogel“, berichtet der Familienvater, der wie seine Frau meist im Homeoffice arbeitet und daher das Verkehrsaufkommen im Blick hat. Hinzu kommt der Ärger über Lastwagen, die die Straße nutzen, selbst wenn nichts anzuliefern ist; denn eigentlich ist nur dann deren Durchfahrt erlaubt. All das hat Hye-Won Weidekamp an die Beschwerdestelle der Stadt Erkrath gemailt. „Nachdem unsere sechsjährige Tochter in den vergangenen Monaten zweimal fast angefahren worden wäre, war uns endgültig klar, dass hier etwas passieren muss“, so Weidekamp. „Unsere Kids müssen morgens auf dem Weg zur Grundschule in die Willbeck und nachmittags auf dem Heimweg die Straße queren. Manchmal stehen wir da bis zu fünf Minuten, bevor wir gefahrlos hinüberkönnen“, berichtet die besorgte Mutter, die nicht nur die Kinder, sondern auch die vielen betagten Anwohner im Blick hat. Denn auch diese hätten „Angst und Probleme beim Überqueren der Straße.“