Beteiligung in Erkrath Baupläne zur Hasenwiese liegen aus
Erkrath · Das Bauvorhaben, das in der Stadt durchaus strittig ist, geht in die nächste Phase. Bürger können bis zum 20. März Stellung dazu beziehen.
Ein in der Stadt sehr umstrittenes Bauprojekt befindet sich in der nächsten Phase. Die Rede ist vom Wohnprojekt der Bürgergenossenschaft Dependance Erkrath. Auf der sogenannten „Hasenwiese“ neben der alten Realschule Schmiedestraße in Millrath soll ein Mehrfamilienhaus entstehen, das nach ökologischen Gesichtspunkten errichtet werden soll.
Ziel der Planung ist es, die rechtlichen Voraussetzungen für eine genossenschaftliche Wohnanlage mit 21 Wohneinheiten, Gästeapartment und Gemeinschaftsraum zu schaffen. Hiervon werden nach Aussage der Vorhabenträgerin sieben Wohneinheiten dem öffentlich-geförderten Wohnungsbau zugeordnet, um somit ein gedeckeltes Mietniveau zu garantieren. „Es soll eine städtebaulich und architektonisch qualitätsvolle Bebauung in Holzhybridbauweise bei einer gleichzeitig guten Ausnutzung des Grundstücks sichergestellt werden. Um das genossenschaftliche Wohnen inhaltlich zu stärken, sind auch gemeinschaftliche Einrichtungen eingeplant“, wirbt die Stadt mit dem Informationsschreiben zur Offenlage der Unterlagen zum „Bebauungsplanentwurf H 60 – Genossenschaftliches Wohnen Schmiedestraße“. Davon sind allerdings nicht alle überzeugt.
Es regte sich Widerstand in der Stadt, nachdem das Projekt von seinem ursprünglichen Ort, der ehemaligen Realschule, auf die Freifläche wechseln musste, weil die Stadt das Gebäude nach der Brandstiftung der Grundschule Sandheide als Schulgebäude reaktiviert hatte. Der Protest ging soweit, dass die Bürgerinitiative „Rettet die Hasenwiese“ – mit Unterstützung von Grünen und BmU – einen Bürgerentscheid im Jahr 2022 forcierte. Dependance und Initiative hatten damals ähnlich viele Stimmen bekommen. Doch der Bürgerentscheid gegen eine Bebauung der Hasenwiese scheiterte, da sich zu wenige Menschen an der Abstimmung beteiligt hatten, die Wahlbeteiligung war einfach zu gering.
Die Zeitpläne für den Bau des ökologischen, dreigeschossigen Mehrfamilienhauses in Modulbauweise aus Fichtenholz aus dem Bergischen Land hat sich dadurch aber erheblich verzögert. Etwa ein Jahr hat die Dependance verloren. Plan ist es jetzt, dass das Haus noch in diesem Sommer errichtet wird, Ende des Jahres bezugsfertig ist.
Pläne liegen noch
bis zum 20. März aus
Nun liegen die Pläne noch bis zum 20. März aus. Bürgerinnen und Bürger können sie, einschließlich der textlichen Festsetzungen und der Begründung, öffentlich einsehen und bei Bedarf Stellung dazu nehmen, informiert die Stadt.
Möglich ist dies auch erstmals online über die neue Beteiligungsplattform des Landes Nordrhein-Westfalen, bekannt als „Beteiligung.NRW“. Innerhalb der angegebenen Frist stehen die Unterlagen unter beteiligung.nrw.de/portal/erkrath zur Verfügung. Dort können Interessierte auf der Unterseite der Stadt in der Rubrik Bauleitpläne die Dokumente ohne Anmeldung öffentlich einsehen.
Für die zeitgleiche Abgabe einer Stellungnahme über das neue Beteiligungsportal des Landes ist allerdings eine Anmeldung erforderlich. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, per Mail an thomas.poschmann@erkrath.de Stellung zum Bebauungsplan zu nehmen. „Hierbei gilt es zu beachten, dass nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen bei der Beschlussfassung unberücksichtigt bleiben können“, erklärt die Stadt.
Ergänzend zur digitalen Variante können die Unterlagen im angegebenen Zeitraum auch weiterhin während der regulären Öffnungszeiten der Stadtverwaltung im Fachbereich Stadtplanung/Vermessung an der Schimmelbuschstraße 11 bis 13, in der 2. Etage, Zimmer 300, eingesehen werden. Für die Einsichtnahme und Erörterung vor Ort wird um vorherige Terminvereinbarung unter den Telefonnummern 0211 2407-6101 oder -6116 gebeten. Auskünfte zum Bebauungsplan oder zum Umgang mit der neuen Beteiligungsplattform Beteiligung.NRW erteilt der Fachbereich Stadtplanung/Vermessung gerne auch telefonisch.