Erkrath So klappt es mit dem Spaß auf den rollenden Brettern
Erkrath. · Halbzeit beim Ferienprogramm des TSV Hochdahl: Jede Ferienwoche steht unter einem anderen Motto. Es gibt Workshops, Spiel-, Spaß- und Sportaktionen sowie Ausflüge. Das Programm ist so beliebt, dass es eine Warteliste gibt.
Urlaub in Corona-Zeiten ist keine einfache Sache. Auch im Ausland gelten Abstands- und Hygienebestimmungen, und wer aus einem Risikogebiet zurückkehrt, muss eventuell für zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Das alles kann man sich ersparen, wenn man zu Hause bleibt, wie es etwa der Kreis Mettmann mit seiner Plakataktion („Erkrath statt Edinburgh“) bewirbt. Für Kinder und Jugendliche ist das zuweilen hart, wo sie doch in diesem „Schuljahr“ schon auf so vieles verzichten mussten. Gut, dass es den TSV Hochdahl gibt, der allen Widrigkeiten zum Trotz wieder ein Ferienspaß-Programm auf die Beine gestellt hat.
Ferienprogramm musste mehrfach umgeplant werden
Jede der sechs Ferienwochen steht unter einem anderen Motto und bietet viel Spaß, Spiel und Abwechslung. Eine tolle Leistung des Teams vom TSV-Jugendzentrum, das unter ständig wechselnden Rahmenbedingungen Programme planen, Ausflüge organisieren und Material beschaffen musste. „Wir hatten schon bis Dezember durchgeplant, als uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht hat“, erzählt Gabriela Klosa, Leiterin des Jugendzentrums.
Plötzlich war die Anzahl an Personen im Haus beschränkt, und in engen Bussen war es erst recht unmöglich, den Abstand einzuhalten. „Mehrere externe Veranstalter sind abgesprungen, weil sie die Vorschriften nicht umsetzen konnten“, sagt die Diplom-Sozialpädagogin. Auch der beliebte Fotografie-Kurs fiel aus, weil die Leiterin zur Risikogruppe gehört.
„Wir haben dann umgeplant, mit zehn statt zwölf Kinder pro Gruppe, und Ausflügen in die nähere Umgebung“, sagt Klosa. So ging es etwa ins Neanderthal Museum oder ins Naturschutzzentrum Bruchhausen. „Wir wollen nicht nur im Haus sein, sondern ein Feriengefühl vermitteln“. Das sei eine der Stärken des TSV-Jugendzentrums, das auf Sport und Integration ausgerichtet ist.
Zur Halbzeit der Sommerferien zieht Gabriela Klosa ein positives Zwischenfazit. Gerade ist die Themenwoche „Art and Skating“ zu Ende gegangen, die den Kindern (acht bis 14 Jahre) viel Spaß gemacht hat. Zuerst konnten Skateboard-Rohlinge nach eigenen Vorstellungen bemalt, dann zusammengebaut und unter professioneller Anleitung im Skaterpark an der Sedentaler Straße ausprobiert werden.
„Da sind einige tolle Kunstwerke entstanden“, findet Projektleiterin Claudia Andraczek. Die Idee hatte der Verein Tinkerbell beigesteuert, nachdem ein Mitglied auf Sylt über eine ähnliche Aktion in einer Zeitung gelesen hatte. Einige Kinder drückten auf ihren Boards ihre Verbundenheit zum TSV aus, andere malten die Namen ihrer Haustiere oder Motive aus Mangas und Videospielen.
Ab Mittwoch ging es dann auf die Piste. „Wir sind stolz, dass wir mit Simon Wittrok aus Hilden einen super Coach gewinnen konnten“, sagt Claudia Andraczek. Mit Schutzkleidung und Abstand taten die Kinder ihre ersten Versuche auf den wackeligen Brettern. Der Erfolg gibt den Organisatoren recht. Daraus ist nun die Idee entstanden, Skateboarding als reguläres Angebot beim TSV zu etablieren. „Auf jeden Fall werden wir die Projektwoche im nächsten Jahr nochmal machen“, sagt Gabriela Klosa.