ERkrath Fassaden profitieren von Förderung

Erkrath. · Von dem Projekt „Soziale Stadt Sandheide“ profitieren auch private Hausbesitzer in Erkrath. Sie zeigen aber bisher kaum Interesse daran.

Das Ehepaar Block ist mit der neuen Fassade ihres Hauses zufrieden.

Foto: Stadt Erkrath

Von dem großen ehrenamtlichen Engagement in Sandheide ist Quartiersmanagerin Saskia Goebel schon mal sehr beeindruckt. Seit Projektbeginn im Mai 2018 beziehungsweise seit Gründung des Stadtteilbeirats im Oktober 2018 hat es bereits 14 Projekte für die Menschen im Viertel gegeben, verwirklicht mit Geld aus dem dafür bereitgestellten Verfügungsfonds, hatte Goebel Mitte Februar im Wirtschaftsausschuss berichtet.

Wofür sich bislang allerdings kaum jemand interessiert hat: Seit Beginn des Jahres läuft in der Sandheide auch das Förderprogramm Wohnumfeld und Fassaden, das private Hausbesitzer mit einem Zuschuss von bis zu 50 Prozent bei der Sanierung von Fassaden oder des Wohnumfeldes unterstützt. Die Fördermittel, die durch Bund, Land und Kommune über das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt Sandheide“ zur Verfügung stehen, können beispielsweise für die Reinigung und einen neuen Anstrich genutzt werden, informiert die Stadt.

Bisher gab es für das Programm erst zwei Antragsteller

Als erster von bislang gerade einmal zwei Antragstellern hatte Familie Block den Zuschuss genutzt und ihr Haus an der Heinrich-Heine-Straße in neuem Glanz erstrahlen lassen. Der alte weiße Anstrich war in die Jahre gekommen und durch Witterungseinflüsse verschmutzt. Als die Blocks auf das Fassadenprogramm aufmerksam wurden, wandten sie sich an das Quartiersmanagement, um sich über die Fördermöglichkeiten zu informieren. „Das war der letzte Anstoß, den wir brauchten, um die Sache endlich in Angriff zu nehmen“, berichtet die Familie.

Diese Bereitschaft, in das Eigentum zu investieren, hat in dem Viertel offenbar Seltenheitswert. Prinzipiell könne jeder Eigentümer in der Sandheide die Förderung durch das Fassadenprogramm in Anspruch nehmen; Priorität hätten allerdings Gebäude am Sandheider Markt, weil dort der größte Handlungsbedarf bestehe, sagt Stadtsprecherin Maria ­Steinmetz.

Um das Programm bekannt zu machen, hatte es im Januar eine Informationsveranstaltung für Eigentümer am Sandheider Markt gegeben. Allerdings war die Resonanz bislang derart gering, dass jetzt ein neuer Anlauf genommen werden soll, um den Stadtteil zur teils dringend notwendigen optischen Auffrischung zu verhelfen. Dahinter steckt die Einsicht, dass Wohlgefühl und Zufriedenheit im Alltag von der Qualität des Wohnumfelds in nicht unerheblichem Maße mitbestimmt werden.

2017 wurde Erkrath daher mit der Sandheide in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt NRW“ von Bund und Land aufgenommen. Die ersten Projekte des sogenannten integrierten Handlungskonzepts sind längst gestartet: Neben der Umgestaltung des Stadtweihers und dreier Spielplätze sowie der Einrichtung des Verfügungsfonds zur Unterstützung ehrenamtlicher Aktionen fördern Bund, Land und Stadt aber auch private Investitionen von Gebäudeeigentümern. Das Förderprogramm „Fassaden und Wohnumfeld“ stellt eine Förderung von 50 Prozent der Kosten bereit, es gibt allerdings Obergrenzen. Förderfähig sind zum Beispiel farbliche Veränderungen an der Fassade, die Erneuerung von Fassadenschmuck oder die Anbringung von Lichtinstallationen. Hier liegt die maximale Förderhöhe bei 25 000 Euro. Auch die Einrichtung von Mietergärten oder die Aufwertung von Hauseingängen und Wegebeziehungen können unterstützt werden (maximale Förderhöhe 15 000 Euro).

Ziel ist es, einen Anreiz für private Investitionen zu schaffen, um langfristig eine Aufwertung des gesamten Wohnumfelds in der Sandheide zu erreichen. Voraussetzung für eine finanzielle Unterstützung ist der Standort des Gebäudes, das im Fördergebiet liegen muss.