NRW Erkrather lassen Geschichte aufleben
Erkrath · Die wissenschaftliche Aufarbeitung mit hohem Anspruch ist das Verdienst vieler engagierter Vereinsmitglieder.
(gund) Seinen 60. Geburtstag feierte am Wochenende der Bergische Geschichtsverein (BGV) Abteilung Erkrath. In den Hochdahler Lokschuppen hatte der Vorstand die Mitglieder zu einem Festakt mit Musik, Vorträgen und Getränken eingeladen. Hans-Joachim Dietz, seit 2012 der erste Vorsitzende, würdigte die Geschichte des Vereins in seiner Festansprache. Sein Stellvertreter Johannes Podporowski moderierte die Veranstaltung.
Zu den Gästen zählten auch Erkraths Bürgermeister Christoph Schultz und der Landtagsabgeordnete Christian Untrieser. Tatsächlich waren es 18 Hochdahler Bürger, die 1961 den Geschichtsverein Abteilung Hochdahl gründeten. Erst im Jahr 1975 änderte sich der Name in Abteilung Erkrath. Inzwischen sind Erkrather und Hochdahler im Vorstand tätig. Insgesamt sieben Vorsitzende führten den Geschichtsverein in sechzig Jahren.
Die wissenschaftliche Aufarbeitung mit hohem Anspruch sowie die Dokumentation der Erkrather Geschichte sei das Verdienst vieler Vereinsmitglieder in den vergangenen sechs Jahrzehnten. Mit dem Bürger- und Heimatpreis der Stadt oder dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes wurden einige Mitglieder für herausragende Arbeiten und auch der Verein insgesamt gewürdigt. Dietz verwies dabei auf viele Menschen, die den Verein geprägt haben.
Besonders hervorgehoben wurde Hanna Eggerath, die neben dem Buch „Gesteins“ noch weitere Publikationen veröffentlichte. Ihr Buch ist inzwischen in zweiter Auflage erschienen. Auch Erika Stubenhöfer, Lothar Eulner, Rolf Kauert oder Horst Osmann haben neben vielen anderen den Geschichtsverein nachhaltig geprägt. Roland Koschmieder, der an diesem Vormittag mit seiner Jazzband im Lokschuppen spielte, hat einige Bände der Niederbergischen Geschichte, die seit 2013 wieder erschienen sind, geschrieben oder mitgestaltet.
Der Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins, Thomas Halbach aus Wuppertal, verkündete stolz, dass der BGV mit 4000 Mitgliedern der größte Geschichtsverein im Land sei. Durch die Gründungen der 15 Abteilungen entwickelte sich eine Dynamik in Aktivitäten, Forschung und Veröffentlichungen, die ihresgleichen suchen. Für die Stadt Erkrath wie für jede andere Stadt auch seien die wissenschaftlichen Arbeiten der Geschichtsvereine von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
Das Thema griff auch Georg Eckert von der Bergischen Universität Wuppertal in seinem Vortrag über die Geschichtsvereine im ganzen Land auf. Sozial, politisch und wissenschaftlich sei diese Vereinsarbeit von unschätzbarem Wert.
Bürgermeister Christoph Schultz wurde an diesem Vormittag übrigens das 76. Vereinsmitglied.