Großbrand in Erkrath Gewerbebetrieb brennt in Hochdahl
Erkrath · Ein Gewerbebetrieb auf der Hauptstraße in Erkrath Hochdahl brennt in voller Ausdehnung. Die Rauchentwicklung ist weithin sichtbar.
. Der Großeinsatz begann um 8:59 Uhr. Zu diesem Zeitpunkte rückten die hauptamtliche Feuerwache Erkrath und alle drei ahrenamtlichen Löschzüge zur Hauptstraße in Erkrath Hochdahl aus. Dort stand dichter, dunkler und übel riechender Rauch über einem dort seit Ende der 1950er Jahre ansässigen Betrieb eines Markisenherstellers. Bereits auf der Anfahrt alarmierte der Einsatzleiter der Erkrather Feuerwehr weitere Kräfte. Ein Löschzug der Feuerwehr aus Hilden und eine zusätzliche Drehleiter der Feuerwehr Ratingen eilten zur Unterstützung herbei.
Zum ersten Mal seit ihrer Inbetriebnahme schlugen die neuen Warnsirenen in Erkrath an. Das Problem: Hierbei wurde eine fehlerhafte Sirenenprogrammierung festgestellt. Dadurch ertönten die jeweils falschen Sirenensignale. Die Feuerwehr Erkrath verspricht am Montagabend: „Dieser Umstand wird zeitnah korrigiert und soll bis zum Sirenenprobealarm am 8. September abgeschlossen sein.“
Bevölkerung wurde aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen
Und auch über die Nina-Warn-App wurde die Bevölkerung vorsorglich gebeten, Fenster und Türen in ihren Häusern zu schließen und sich möglichst nicht draußen aufzuhalten. Zugleich rückte ein Messtrupp des Kreises Mettmann an, um die Schadstoffkonzentration in der Luft zu messen. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurde ein Messteam des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, Lanuv, angefordert. Außerdem musste ein Spezialwagen des Kreises zur Stabilisierung der Wasserversorgung anrücken.
Bei dem Brand selbst wurde niemand verletzt. In der Halle hatte sich noch niemand aufgehalten. Die Feuerwehr begann sofort mit demn Löscharbeiten. Nachdem das Dach zum Wärme- und Rauchabzug geöffnet werden musste, zündete der gesamte Dachbereich durch. Auch dabei kamen alle am Brandort eingesetzten Retter mit einem Schrecken davon. Da sich der Brand in der Zwischendecke weiter entwickelt hatte und die Brandnester nur schwer zu erreichen waren, wurde das sogenannte Cobra-Löschsystem, ein spezielles Hochdrucklöschverfahren, der Feuerwehr Ratingen eingesetzt. Ein Löschen aus dem Gebäudeinneren sei zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich gewesen, heißt es in der Pressemitteilung der Feuerwehr.
Als zusätzliches Problem stellte sich die Dacheindeckung heraus. Da es sich hier um Eternitplatten handelte und diese durch Flammen und Hitze zerbarsten und dabei Asbestfasern freigesetzt wurden, mussten alle Einsatzkräfte im Nahbereich der Einsatzstelle Mundschutz tragen. Die Feuerwehr baute zudem einen großen Bereich auf, in dem alle Feuerwehrleute, die unmittelbar an der brennenden und stark rauchenden Halle eingesetzt worden waren, ihre Einsatzkleidung ausziehen und auf Jogginganzüge wechseln mussten. In der Mitteilung der Feuerwehr heißt es, die Einsatzkleidung müsse komplett entsorgt werden.
Eine Gefahr für die Bevölkerung habe zu keiner Zeit bestanden, da sich der Rauchniederschlag auf den unmittelbaren Einsatzstellenbereich beschränkte, so die Feuerwehr. Nach dem Abschluss der Löschmaßnahmen seien die Dächer der angrenzenden Wohnhäuser mit einem Wasserschleier abgespritzt worden. Die Gefahr von Asbestfasern liege in der mechanischen Verletzung von Lungengewebe bei der Einatmung. Sie seien weder giftig noch umweltgefährdend.
Das eigentliche Feuer bekamen die Einsatzkräfte jeweils rasch unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten und die Suche nach versteckten Brandnestern, dauerte bis in den Nachmittag gegen 15.30 Uhr hinein. Und auch dann wurden weitere Brandwachen eingeteilt. Eine Brandnachschau erfolgte alle drei Stunden.Im Einsatz waren rund 100 Retter der Feuerwehren Erkrath, Haan, Hilden, Ratingen, Wülfrath und Velbert. Eine Löschgruppe der Feuerwehr Mettmann übernahm von der Feuer- und Rettungswache an der Schimmelbuschstraße aus den Grundschutz für das Erkrather Stadtgebiet. Der Kreisbrandmeister war ebenfalls vor Ort. Das Deutsche Rote Kreuz verpflegte die Einsatzkräfte. Die Polizei ermittelt die Brandursache.