Jugendstiftung Erkrath vergibt Stipendien an Studienanfänger
In diesem Jahr wurden erstmals sechs Stipendien an Abiturienten vergeben. Wichtig bei der Auswahl der Schüler war ihr soziales Engagement — und natürlich ihre Noten.
Erkrath. „Ich bin total aufgeregt“, sagte Belén Alvarez (19) kurz vor der Vergabe der Abiturzeugnisse am Freitag in der Stadthalle. Denn die Schülerin des Gymnasiums am Neandertal erhielt nicht nur ihr Abschlusszeugnis:
Sie ist eine von sechs Schülern, deren Studium durch ein Stipendium der „Jugendstiftung Erkrath“ gefördert wird. „Das ist natürlich eine riesengroße Chance für mich“, sagte Alvarez, die Geschichte und Medienwissenschaften in Düsseldorf studieren wird.
Als sie von der Entscheidung der Jugendstiftung, ihr das Studium zu finanzieren, erfahren hatte, sei sie völlig überrascht gewesen: „Damit hätte ich jetzt so direkt nicht gerechnet. Aber ich habe mich natürlich wahnsinnig gefreut und bin wie wild durch die ganze Wohnung gesprungen“, sagte die Abiturientin lachend.
Für ein Stipendium beworben hatten sich in diesem Jahr insgesamt 15 Abiturienten, sechs wurden dann letztendlich von den Vorsitzenden der Stiftung ausgewählt - damit wurden in diesem Jahr drei Stipendien mehr vergeben als sonst üblich.
„Das liegt daran, dass in diesem Jahr ein Doppeljahrgang Abitur gemacht hat“, sagte Eberhard Tönjes, 2. Vorsitzender der Stiftung: „Dementsprechend gibt es auch mehr Bewerber. Weil das dann dieses Jahr praktisch zwei Jahrgänge sind, haben wir auch die Anzahl der zu vergebenden Stipendien verdoppelt.“
Bei der Auswahl der Abiturienten, die letztendlich ein Stipendium bekommen, gebe es drei Kriterien: Finanzielle Situation des Elternhauses, Schulleistungen und soziales Engagement, so Tönjes: „Besonders Letzteres ist uns hierbei sehr wichtig, weil wir auch auf das Einbringen der eigenen Fähigkeiten außerhalb der Schule schauen möchten.“
Hier konnte Barbara Milles (18) punkten: Sie engagiert sich im Jugendrat der Stadt, sitzt als Mitglied im Jugendhilfeausschuss, gibt kostenlose Nachhilfestunden und ist im Sanitätsdienst des Gymnasiums tätig.
Sie wird, mit einem Abiturzeugnis der Traumnote 1,0, Medizin studieren und ist froh, nun durch die Jugendstiftung unterstützt zu werden: „Ich habe noch drei Geschwister, die auch alle studieren. Da ist das Stipendium natürlich eine riesengroße Erleichterung.“
Milles freut sich auch auf den Kontakt mit anderen Stipendiaten der Stiftung, der bei regelmäßigen Treffen gepflegt werden soll: „Ich denke, dass es sehr interessant sein wird, zu schauen, wie es den anderen so ergeht, was sie studieren, wo sie es tun und wie es so im Allgemeinen bei ihnen läuft.“
Doch Tönjes und seinem Partner, Knut Stein, sei die Entscheidung, welche Bewerber ein Stipendium erhalten und welche leer ausgehen, alles andere als einfach gefallen: „Das sind immer ganz tolle Bewerbungsmappen, die wir erhalten“, sagte Stein und schaute zuversichtlich in die Zukunft. „Auch im kommenden Jahr wollen wir wieder Stipendien vergeben und Jugendliche bei ihrem Studium unterstützen“, sagte er.