Ungewöhnliches Projekt am Wimmersberg Fabrikhalle vereint Kunst und Informationen über Bauvorhaben
Erkrath. · An der Schlüterstraße stellen Künstler kostenlos aus. Außerdem zeigt der Investor Pläne zu seinem Bauprojekt am Wimmersberg.
Es war ein Zweiklang der besonderen Art, als Kunst auf Immobilien-Investment traf: Die Catella Project Management GmbH aus Düsseldorf ist damit beauftragt, das Gewerbegebiet am Wimmersberg zu einem attraktiven Wohn-Quartier „Düssel-Terrassen“ zu entwickeln. Doch bis die Bauarbeiten Anfang 2020 beginnen, verwandelt sich die ehemalige Fabrikhalle an der Schlüterstraße in eine große Galerie. Catella stellt die aufgekaufte Immobilie der Künstlervereinigung NeanderartGroup kostenlos bis Ende des Jahres zur Verfügung. Zur ersten Vernissage der „Art-fabrik“ am Samstag kamen viele Kunstinteressierte und Anwohner, die ganz nebenbei auch Fragen und Anregungen bei den Projektplanern loswerden konnten. „Wir freuen uns über diese Nutzung“, sagt Catella-Geschäftsführer Klaus Franken. „Das hat schon in Düsseldorf sehr gut funktioniert, auf diesem Wege mit den Anwohnern ins Gespräch zu kommen“. Für die NeanderartGroup ist es ein Glücksfall, denn mit 21 ausstellenden Künstlern in drei großen Hallen konnte eine der größten Kunst-Schauen verwirklicht werden, die es in Erkrath je gegeben hat. Gründer und Macher Ralf Buchholz spricht von einer „Win-win-Situation“. „Aber jede noch so schöne Halle wird erst mit Leben gefüllt, wenn es genug Künstler gibt, die mitmachen wollen“. In diesem Falle hatten sich die Teilnehmer über die sozialen Netzwerke gefunden. „Wir haben einen Aufruf bei Facebook gemacht und es haben sich viele Künstler gemeldet, auch einige, die wir noch gar nicht kannten“, berichtet Ralf Buchholz erfreut.
Helga Hoicke aus Dortmund ist eine von diesen Gast-Künstlern. „Ich habe mich gemeldet, weil ich zu Hause das gleiche mache, nämlich bei Leerständen anzufragen, ob ich dort ausstellen darf“, erzählt die Westfalin. So betreibt sie zusammen mit Brigitte Koch, die ebenfalls in Erkrath zu Gast ist, die „Galerie auf Zeit“ in Dortmund. Auch Tierskulpturen des Ratingers Hans-Peter Wehage gibt es.
Kooperation von Vernissage
und Bau-Information klappt
Auch die Mitarbeiter von Catella zeigten sich rundum zufrieden mit der Kooperation bei der Vernissage. „Viele Nachbarn sind auf uns zugekommen und haben gefragt, wie sich das Gelände aufstellen wird“ berichtet Klaus Franken. An den Aushängen mit den sechs verschiedenen Architekten-Entwürfen konnten sich die Bürger ein Bild davon machen, wie der Wimmersberg später einmal aussehen könnte. „Wichtig war den Anwohnern, dass die Bebauung nach Süden zur Straße Am Wimmersberg offen gestaltet wird und das Quartier eine ‚Grüne Mitte‘ erhält“, erläuterte Franken. Aus den sechs Entwürfen soll nun ein Konsensplan entwickelt werden, der schon im Juni bei einer offenen Bürgerbeteiligung präsentiert werden soll. Catella hoffe, dass der Stadtrat Ende des Jahres den Bebauungsplan beschließen wird, so dass Anfang 2020 mit der Umsetzung begonnen werden kann.