Stadtwerke machen Internet schnell
Die ersten Haushalte in Hochdahl-Nordost sollen noch im vierten Quartal des Jahres einen schnellen Glasfaseranschluss bekommen.
Erkrath. Die Glasfaser kommt nach Hochdahl. Noch in diesem Jahr wollen die Stadtwerke damit beginnen, Privatkunden in Hochdahl-Nordost mit Breitbandanschlüssen zu versorgen. „Es geht um rund 2000 Anschlüsse“, erklärte Stadtwerke-Chef Gregor Jeken bei der Info-Veranstaltung im Bürgerhaus. Etwa 4500 Einwohner hatten dazu eine Einladung erhalten. Der Anschluss erfolgt im Rahmen des Stadtwerke-Großprojekts „Lichtwelle Erkrath“, das bis 2022 die Stadt mit Glasfaseranschlüssen ausstatten will.
Und so funktioniert das Prinzip: Wer an das neu entstehende Glasfasernetz angeschlossen werden möchte, muss eine sogenannte Grundstückseigentümer-Erklärung (GEE) unterzeichnen. Eine vertragliche Verpflichtung gegenüber den Stadtwerken besteht damit noch nicht — die GEE entscheidet lediglich über die Verlegung der Kabel. „Wer die GEE kurzfristig erteilt, erhält den Anschluss im Rahmen unserer Bauarbeiten kostenlos“, kündigte Jeken an. Eigentümer, die sich erst nachträglich dazu entscheiden, müssen mit Kosten von etwa 1500 Euro für die Verlegung rechnen.
Voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres sollen die ersten Tiefbauarbeiten in Hochdahl starten. „Spätestens, wenn sie einen Bagger in Ihrer Straße sehen, sollten Sie dann auch an die GEE denken“, sagte Jeken. Die Hochdahler sind damit die ersten, deren Privathaushalte Glasfaseranschlüsse erhalten.
Im vergangenen Sommer hatten die Stadtwerke die ersten Anschlüsse vom Umspannwerk am Ankerweg aus in das Unterfeldhauser Gewerbegebiet verlegen lassen. Dieses Umspannwerk soll als „Point of Presence“ möglichst alle Erkrather Haushalte versorgen. Momentan werden die anderen Erkrather Gewerbegebiete und die Schulzentren angeschlossen.
Dann geht es mit den Privathaushalten weiter. Der Ausbau in Hochdahl-Nordort soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Dann sollen planmäßig Trills und die Sandheide angeschlossen werden. In den Jahren 2020 bis 2022 folgen dann der Hochdahler Norden, Alt-Erkrath und Unterfeldhaus. Wie schnell die Arbeiten letztlich gehen werden, hänge von den Kapazitäten im Tiefbau ab, erläuterte Jeken. Die Stadtwerke arbeiten bereits mit der Tiefbaufirma Tombers zusammen, suchen aber noch zusätzliche Unterstützung.
Insgesamt 1,7 Millionen Euro wollen die Stadtwerke in den Breitbandausbau stecken. Jeken verspricht den Eigentümern davon eine Wertsteigerung: „Schnelles Internet ist ein Standortfaktor geworden.“ Eine Datenrate von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ist mit der Technik möglich. Zum Vergleich: Bisher läuft in vielen Gebäuden die Datenübertragung mit 50 Mbit/s. Ist die Glasfaser einmal verlegt, kann das gewünschte Datenvolumen jederzeit geändert werden. Die Stadtwerke bieten für Privatkunden verschiedene Internetpakete mit Telefon- und Fernsehanschluss an. Die Hochdahler Stadtwerke sind nicht die ersten, die jetzt auch in Sachen Glasfaser unterwegs sind: Auch in anderen Städten erobern kommunale Stromanbieter dieses Geschäftsfeld.
So haben die Stadtwerke Hilden 350 Kunden für ihr Projekt mit dem Namen „hildenMedia“ gewonnen. Der Kunde zahlt dann später einen Monatsbeitrag, der vom Umfang der Leistung abhängt. Für Privatleute liegt der Preis zwischen 42,90 und 59,90 Euro im Monat, für Unternehmen kann er bis zu 379 Euro und noch darüber liegen.
Experten gehen übrigens davon aus, dass Deutschland den digitalen Anschluss längst verpasst hat — um mindestens zehn Jahre sei man hinter den weltweit Führenden der Branche hinterher, heißt es in Fachkreisen.
lichtwelle-erkrath.de