Es ist der 18. August 2024 um 6.15 Uhr: In einem Wohnkomplex in der Hauptstraße wird eine Frau von Hilferufen geweckt und eilt in den Innenhof. Sie ist Ärztin, in einem der Mehrfamilienhäuser sieht sie eine schwerverletzte Frau im Hausflur sitzen. Blutüberströmt, mit Platzwunden am Kopf und im Gesicht. Neben dem Opfer: zwei Hausbewohnerinnen. Beiden und auch der aus dem Haus nebenan herbeigeeilten Ärztin hatte die Frau erzählt, ihr Mann habe mit einem Hammer auf sie eingeschlagen, „einfach so, wie aus dem Nichts“. Immer wieder habe er ihr gesagt, dass er sie umbringen wolle. Er müsse das tun, es tue ihm leid, auch ihre Familie wolle er umbringen. Das Opfer sei nach der Tat „panisch gewesen, voller Angst, dass ihr Mann zurückkommen würde, um sie zu töten“ – so erinnerte sich die Zeugin nun im Wuppertaler Landgericht. Dort wegen versuchten Mordes auf der Anklagebank: Ein 44-Jähriger Erkrather, der Ehemann des Opfers, er hat die Tat gestanden. Im Grunde, so sagt sein Verteidiger, sei alles so gewesen, wie es ihm vorgeworfen werde. Es gebe Erinnerungslücken, aber er sei es wohl gewesen, der seiner Frau die Verletzungen zugefügt habe. Es tue ihm leid, er würde das alles gerne ungeschehen machen. Verteidiger Marcus Brinkmeier kündigt an, dass sein Mandant sich möglicherweise noch zu Tat und Motiv einlassen wird. Bislang weiß man nur so viel: Opfer und Angeklagter sollen erst seit einem Jahr verheiratet sein, Streit soll es zuvor nicht gegeben haben. Sie soll auf dem Bauch gelegen haben, während der Angeklagte ihr den Rücken massiert haben soll – um dann plötzlich mit Faust und Hammer auf sie einzuschlagen. Das Opfer hatte noch versucht, sich zu verstecken. Dann soll die Frau in den Flur des gegenüberliegenden Hauses gelaufen sein. Nachbarn hatten die Polizei alarmiert.