Haan Haanern sind ihre Gärten wichtig

Haan. · Zum 14. Mal haben Züchter ihre Pflanzen im Rahmen der Gartenlust in der City angeboten.

Hobbyzüchter Hans Diederen bietet seine Pflanzen auf der Haaner Gartenlust an.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Tomatenverrückt“ sei sie, sagt Rosalie von der gleichnamigen Gärtnerei aus Alpen am Niederrhein. Auf der 14. Haaner Gartenlust am Karl-August-Jung-Platz verkauft sie deshalb am Sonntag Tomatenpflanzen. 50 verschiedene seien es gewesen, sagt sie. Schon früh waren schon viele Pflanzen verkauft, ausgiebige und geduldige Beratung der Fachfrau inbegriffen.

Zu danken ist diese entspannte Atmosphäre von Begeisterung für Blumen und Gärten, für Natur und Umwelt dem unermüdlichen Einsatz des Gartenlust-Vereins, allen voran der Vorsitzenden Eugenie Govaarts. Da sie in den Niederlanden geboren ist, sind ihre Kontakte dahin genauso eng wie zur hiesigen Nachbarschaft. Sie besucht auf besondere Pflanzen spezialisierte Züchter und empfiehlt ihnen, nach Haan zu kommen.

Niederländer kommt seit
Jahren zur Haaner Gartenlust

So erging es vor Jahren Hans Diederen, der Hobbyzüchter für Irissen aus dem niederländischen Beek. Seit Jahren kommt er zur Gartenlust. Die hiesigen Gärtner warten schon auf ihn, denn seine Iris-Blautöne sind schon etwas Besonderes. Und seine freundliche, aufgeschlossene Zugewandtheit auch. Seine nächste Ausstellung sei in Bokrijk in Belgien, auch so ein besonderer Markt wie in Haan, sagt er. Dann seien seine freien Tage aufgebraucht, und er müsse wieder arbeiten. Ein Hobby-Züchter mit überzeugender Leidenschaft.

Auch Elke vom Perlenkeller in Eller hat eine Leidenschaft. Zum ersten Mal auf der Gartenlust zeigt sie, wie sie Glasperlen herstellt. Kugelrund, bunt, eigenwillig. Und Schnupperkurse bietet sie in ihrer Kellerwerkstatt auch an. Außerdem, sagt sie, führe sie interessierte Düsseldorfer durch diverse Stadtviertel mit lukullischen Überraschungen.

Und was macht die Gruitener AGNU auf der Gartenlust? Sie klärt auf über Wildbienen oder bietet Nistkästen für Mauersegler an. Der wunderschöne Blumenstrauß am Stand der Naturschützer stammt vom Technopark II. Dort haben Unternehmen der AGNU ein Stück Wiese zur Verfügung gestellt, um eine Wildblumenwiese anzulegen. Der Erfolg war sichtbar. Wie erfrischend ein Getränk aus Minze, Melisse und einer Scheibe Zitrone bei den Haaner hochsommerlichen Temperaturen am 1. Junisonntag sein kann, zeigten die Damen von Kwekerij de Goede Aarde, die hauptsächlich historische Erdbeersorten und Minze anboten.

Der Kakteenzüchter Sandkoetter aus Rheine bot nicht weniger als 200 Kakteensorten an, auf Wunsch auch südafrikanische Züchtungen. Die erschöpften Gartenmarkt-Besucher suchten und fanden Schatten, auf bereitgestellten Bänken oder einfach auf der Wiese. Acht Caterer versorgten die Besucher – von Latte Macchiato bis Currywurst. Claudia Werner und ihr Team aus dem Kreishaus Mettmann warben für das Neanderland. Man habe hier schon sehr viele begeisterte Wanderer und auch einige Radfahrer getroffen.

Für die Neulinge hielten sie gutes Kartenmaterial bereit. Auf der Gartenlust waren sie zum ersten Mal. Achim Esser und seine Frau aus Unterhaan hatten einen großen Baum mit dem Namen Weiße Fontaine (Cornus kouso) erstanden, den sie zufrieden und stolz nach Hause trugen. Und Klaudia Lindel aus Neuss hat die Gartenlust-Adresse im Internet gefunden. „Hier zahlt man keine Eintritt“, sagt sie begeistert. Ihre gärtnerischen Fähigkeiten umschreibt sie bescheiden mit: „Ich bin ambitionierter Laie“. Und Claus Jörgens, Ehemann der Kalligrafiekünstlerin Mathilde Jörgens sagt: „Hier sind alle gut gelaunt“.