Fluthilfe der Stadt Rekordzahlen zur Flut
Haan · Die Stadt Haan hat im Ausschuss für Soziales, Integration und Generationen jetzt eine Bilanz ihrer Soforthilfe nach der Flut gezogen.
(peco) Rund 550 Tonnen Sperrmüll werden auf Haaner Stadtgebiet normalerweise innerhalb eines Jahres gesammelt. Die Jahrhundertflut hat auch hier neue Maßstäbe gesetzt: 250 Tonnen kamen bei der Sonderabfuhr zusammen, die die Stadtverwaltung im Juli für die von den Wassermassen betroffenen Menschen in Haan und Gruiten organisiert hatte. Fünf Containerdienste mit insgesamt 150 Containern seien im Stadtgebiet unterwegs gewesen, teilte die Beigeordnete Annette Herz jetzt in einer Sondersitzung des Ausschusses für Soziales, Integration und Generationen mit. Und da seien diejenigen noch gar nicht eingerechnet, die sich in Eigenregie einen Container organisiert hatten. Diesen Leuten habe die Verwaltung dann die Rechnung bezahlt.
Über 170 Feuerwehreinsätze waren zu bewältigen
Auch in der Gartenstadt waren etliche Häuser durch Wassereinbrüche in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Feuerwehr registrierte mehr als 170 Einsätze, die Verwaltung ging jedoch von Beginn an von einer ähnlich hohen Zahl weiterer Betroffener aus, die sich selbst geholfen hätten. Da davon auszugehen sei, dass einige Betroffene nicht ausreichend versichert seien oder eine Regelung mit der Versicherung dauere, hatten Politik und Verwaltung bereits am Sonntag nach den schweren Unwettern ein Sofortpaket beschlossen, um schnell und unbürokratisch bei den Aufräumarbeiten und in der ersten Not zu helfen. Die Hilfe sollte die Bundes- und Landesmittel ergänzen, aber nicht ersetzten.
Im Ausschuss nannte Dezernentin Herz jetzt Zahlen: Rund 70 000 Euro bei jeweils 1500 Euro pro Privathaushalt seien abgerufen und als Soforthilfe ausgezahlt worden. Die Hilfe des Landes NRW sei zudem von den Haanern in Höhe von gut 90 000 Euro in Anspruch genommen wurde.
Meike Lukat (WLH) berichtete von Bürgern, die die städtische Fluthilfe beantragen wollten und dann von Mitarbeitern der Stadtkämmerei darauf aufmerksam gemacht worden sei, dass es ja zusätzlich auch noch Geld vom Land gebe: „Großes Lob, die Leute waren total begeistert“, betonte Lukat, die gleich vorschlug, die Stadt möge doch bei Härtefällen auch jetzt noch Gelder auszahlen, auch wenn die Frist für die Antragstellung bereits am 31. Juli abgelaufen sei. Immerhin habe die Politik seinerzeit ja 200 000 Euro bewilligt.
Bernd Stracke (SPD), AUsschussvorsitzender, brachte eine Verlängerung der Antragsfrist bis Ende September ins Spiel, relativiertedann aber, als Annette Herz sagte, bevor sie ein solches Fass öffne, wolle sie bei der Kämmerei nachfragen. Immerhin sei eine Ausdehnung keine „Sofort“-Hilfe mehr. Bei einzelnen Härtefällen werde die Stadt sich aber sicher nicht sperren.
Simone Kukel Grätz (SPD) verwies auf Spendenaktionen im TV, die zig Millionen Euro ergeben hätten: „Wie kann Haan denn auch an solche Gelder kommen?“, wollte sie wissen. Vincent Endereß (CDU) entgegnete, zunächst würden davon in der Regel die Kosten der Hilfsorganisationen wie etwa das DRK bestritten, was dann übrig sei, werde weiter verteilt.