Haan AGNU setzt sich für die Artenvielfalt ein
Haan. · Die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Haan hat für die schonende Pflege kleiner Flächen einen speziellen Mäher gekauft. „Ein Gefühl wie Weihnachten“, sagt Insektenspezialist Armin Dahl. Finanziert wurde das Profi-Gerät mit Spendenmitteln.
Nährstoffarm, blütenreich und insektenfreundlich – das bedeutet für Armin Dahl „in Schuss“. Immer wieder sah der Biotop-Beauftragte und Insektenfachmann der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Haan (AGNU) in der Vergangenheit kleine Flächen, die die AGNU „in Schuss“ halten könnte. „Leider fehlte uns bisher das Geld für ein entsprechendes Gerät“, sagt Armin Dahl. Doch jetzt ist die Arbeitsgemeinschaft bei ihrer Biotop-Pflege einen großen Schritt weitergekommen: Mithilfe großzügiger Spenden konnte sie einen Balkenmäher anschaffen.
Wichtig war dabei, dass es sich um ein schonend arbeitendes Gerät handelt. „Schließlich wollen wir möglichst wenig Fröschen, Heuschrecken und anderem Getier zu Leibe rücken.“ Ein Balkenmäher sei das schonendste und gleichzeitig effektivste Gerät für die von der AGNU geplanten Einsätze. „Für einen Balkenmäher sprach außerdem, dass er wendig und damit für kleine Flächen geeignet ist, außerdem so klein und leicht, dass er sogar hinten in ein großes Auto passt.“ Der Wunsch nach einem solchen Gerät sei schon lange groß gewesen – für das AGNU-Budget aber bislang zu teuer. Fotos der BUND-Gruppe Bochum überzeugten Armin Dahl aber letztlich, dass er die Pflege der kleinen Flächen genauso vorantreiben möchte wie die dortigen Naturschutz-Kollegen: Corinne Buch, Armin Jagel und ihre Mitstreiter setzen in Bochum-Laer gelungen um, wovon auch Dahl schon lange träumte. „Die Gruppe zeigt nahezu modellhaft, was man zum Thema Artenvielfalt machen kann.“ Auf die Frage, mit welchem Gerät sie die Wiese pflegten, kam die Antwort: „Mit einem Balkenmäher.“
Dann habe sich alles gefügt: Bei einer der Begehung der Ökowiese in Haan war der namhafte Fotograf und Unternehmer Klaus Tamm aus Wuppertal dabei. Die Wiese, in der allerlei Getier krabbelte und summte, begeisterte ihn nachhaltig. „Klaus Tamm war mir schon vorher ein Begriff, im Zimmer meiner Tochter hing lange ein großformatiges Foto von ihm. Darauf sind junge Uhus zu sehen, fotografiert in den Steinbrüchen in Wuppertal“, erklärt Armin Dahl. Was er vor dem Treffen mit Tamm nicht wusste: Der Erlös der Fotos geht in die „Aufwind gemeinnützige GmbH für Natur- und Umweltschutz“, und diese wiederum fördert mit Spendenmitteln zahlreiche Naturschutzprojekte.
Die Gartencenter waren wegen der Pandemie leer gekauft
„Am Tag nach der Begehung war eine großzügige Aufwind-Spende auf dem AGNU-Konto“, auch die Biologische Station Haus Bürgel legte noch etwas dazu, und ein paar Tage später war der Balkenmäher endlich bestellt. Sieben Wochen musste Dahl warten, waren viele Gartencenter aufgrund der Corona-Pandemie doch leergekauft. „Den Mäher dann endlich anzuschalten, das war ein Gefühl wie Weihnachten.“ Seitdem geht es fleißig los mit dem Ausmähen unerwünschter Stauden, dem abschnittsweisen Pflegen von Altgrasstreifen und Maßnahmen, um die Artenvielfalt im Offenland zu erhalten. Für die Unterstützung bedankt sich Dahl im Namen der AGNU herzlich: „Die Spenden helfen uns sehr, unsere Ziele umzusetzen.“