Hildener Einrichtung zieht Bilanz für 2020 Kinderschutzbund leidet unter Corona

Hilden. · Keine Kurse, geschlossener „Kleiderschrank“ und Einbruch bei den Spendengeldern. Die Bilanz für 2020 sieht wenig rosig aus, berichtet die Geschäftsführerin.

Christa Cholewinski hört als Trauerbegleiterin auf.

Foto: Michael de Clerque/MICHAEL DE CLERQUE - LANGENFELD/

Abgesagte Kurse, eingeschränkte Beratungsangebote, Schließungen und Spendeneinbrüche von bis zu 50 Prozent: Für den Kinderschutzbund Ortsverein Hilden war das vergangene Jahr wahrlich kein einfaches, wie ihr nun veröffentlichter Jahresbericht 2020 offenlegt.

Gründe für die vielen Hürden und Probleme, mit denen der Hildener Ortsverein 2020 zu kämpfen hatte und die längst nicht überwunden sind, sind Restriktionen durch die Corona-Pandemie.

Zum Schutz vor Ansteckungen musste der Verein sein breit gefächertes Beratungs- und Präventionsangebot zurückfahren. Stark eingeschränkt sah sich beispielsweise die Arbeit der Trauerbegleitung: Wenn Kinder und Jugendliche ein Familienmitglied verlieren, können sie im Ortsverein Halt finden. Seit 15 Jahren gibt es dieses Angebot in Hilden. Bislang wurden 180 Kinder und Jugendliche betreut, zehn davon allein im vergangenen Jahr. Trauerbegleiterin Gabriele Dubowy-Konrad unterstützt seit dem vergangenen Sommer das Team.

Auch das Projekt „Schlafsack-Stunde“, ein Präventionsangebot gegen den plötzlichen Kindstod, konnte nur unter erschwerten Bedingungen über das Pandemiejahr fortgesetzt werden: Im Frühjahr und Sommer fanden wenige Termine in kleiner Runde statt. Seit November 2020 bietet der Ortsverein lediglich einzelne Beratungseinheiten an.

Komplett eingestellt werden musste dagegen die Babysitterausbildung sowie die Nachhilfe, die frühe Sexualerziehung zum Schutz gegen sexuelle Gewalt an Kindern und das Café MiMa für Mütter mit Migrationshintergrund.

„Offener Kleiderschrank“
wurde ebenfalls geschlossen

Auch der „offenen Kleiderschrank“, der sich laut Aussagen der Geschäftsführerin Christa Cholewinski, „bei den Familien immer größerer Beliebtheit erfreut“, musste während des Lockdowns im Frühjahr bis Mai schließen. Die Zwangspause nutzte das Team, um ein Hygienekonzept zu erarbeiten und um die Räumlichkeiten brandschutzkonform umzugestalten. Seit November ist das Geschäft mit gut erhaltener Kinderkleidung aufgrund des zweiten Lockdowns erneut geschlossen.

Kontaktlose Aktionen, wie etwa die Ausstattung von diesmal 17 bedürftigen i-Dötzchen mit Tornistern, Federmäppchen und Turnbeuteln oder auch die Weihnachtsüberraschung für 82 Kinder aus Hildener Flüchtlingseinrichtungen konnten dagegen problemlos durchgeführt werden. Auch 600 Baby-Zahnpflegesets für Hildener Familien wurden im vergangenen Jahr vom Ortsverein angeschafft und über das Begrüßungspaket der Stadt für werdende Eltern bereitgestellt.

Besonders bitter für den Verein sind allerdings die finanziellen Einbußen, die Corona mit sich gebracht hat: Rund 50 Prozent weniger Spendeneinnahmen wurden generiert. Geld, das benötigt wird, um die zahlreichen Angebote und die wertvolle Arbeit des Ortsvereins aufrecht zu erhalten. Wer den Kinderschutzbund unterstützen möchte, kann dies durch eine Mitgliedschaft tun oder durch kleinere und größere Spenden.
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